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Neuer Schwung über alten Mauern

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    Bereits 1967 habe es erste Pläne für eigene Räume der Dommusik gegeben, berichtet der Pressedienst des Ordinariats. „Die jetzige Version ist bereits mehrfach abgespeckt und berücksichtigt die Möglichkeiten der heutigen Zeit.“ Dennoch bekomme die deutschlandweit am schnellsten wachsende Dommusik-Schar ein Domizil, das angemessen sei. Derzeit singen 342 Kinder und Jugendliche sowie 98 Erwachsene in den verschiedenen Chören der Dommusik.

    „Geplant sind ein großer Probenraum, drei Räume für die Stimmbildung, ein Zimmer für die musikalische Früherziehung, Lagerräume für Noten und Chorgewänder, ein Aufenthaltsraum sowie Toiletten“, erklärt Diözesanbaumeister Cesare Augusto Stefano. Derzeit verlaufe alles nach Plan. Mit Abschluss der Umbauarbeiten ist im Spätsommer 2008 zu rechnen.

    Das Raumprogramm und die Formensprache der neuen Räume seien in enger Zusammenarbeit zwischen ihm, Domkapellmeister Berger und den mitbeteiligten Architekten des bischöflichen Bauamts, Jochen Lange und Matthias Pfister, entwickelt worden. „Wir haben gemeinsam die Räumlichkeiten der Dommusiken in Fulda und Mainz besichtigt“, sagt Stefano. Wie Berger ergänzt, bleibt der alte Chorsaal bestehen. „Wegen des G8 fallen die freien Nachmittage praktisch weg. Wir müssen deswegen mit den Kindern und Jugendlichen immer öfter simultan arbeiten. Deswegen sind auch drei Stimmbildungsräume notwendig.“ Während der Bauphase proben die Sängerinnen und Sänger im früheren Mozartgymnasium.

    Für den Diözesanbaumeister ist das Bauprojekt von besonderer Bedeutung, da es direkt an den Dom angrenzt und sich eine Etage über der in der Gotik erbauten Sepultur befindet. „Wir haben uns für eine organische Form der Innenwände entschieden, die im Kontrast zur strengen äußeren Form steht.“ Der Grundriss der Sepultur bestehe aus für die Gotik typischen gleichseitigen Dreiecken. „Diese bilden quasi das Raster, an dem die geschwungenen Wände der neuen Dommusik ausgerichtet sind“, berichtet Stefano. Das Geschwungene stehe für Dynamik der Musik.

    Eine Kuppel aus Gittermetall ist Blickfang im amphitheaterähnlichen Probenraum, bei dem die Sängerinnen und Sänger im Halbrund auf drei Ebenen sitzen. Eine Orgel ergänzt die musikalische Ausstattung des Raums. „Mit sieben Registern fällt sie deutlich kleiner aus als die Instrumente in den Proberäumen der Domchöre in Mainz oder Köln, die um die 18 Register haben.“ Dennoch sei die Anschaffung hilfreich und unverzichtbar, da nicht mehr für jede Generalprobe mit Orgel der Dom gesperrt werden müsse.

    Diözesanbaumeister Stefano hat sich noch eines weiteren früheren Mankos angenommen: „Bei allen Räumen haben wir eine Kühlung und Belüftung eingeplant, weil bisher der Probenbetrieb der Dommusik in den heißen Sommermonaten sehr unter den hohen Temperaturen litt.“ Den mit der Belüftung verbundenen technischen Anforderungen sei es auch geschuldet, dass der Dachstuhl abgebaut und durch einen neuen ersetzt werden muss.

    Dennoch lege das Architektenteam großen Wert darauf, nicht nur einen seelenlosen Zweckbau zu errichten. „Um auch beim Neubau die Verbindung zum historischen Bestand hervorzuheben, ist in der Decke des Probenraums ein Oculus, ein rundes Dachfenster von großzügigem Ausmaß geplant, das durch eine Röhre und eine Aussparung im Satteldach den Blick direkt auf das große gotische Fenster des Querhauses lenkt“, erläutert der Diözesanbaumeister.

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