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OCHSENFURT: Profi mit Big-Band und im Bierzelt

OCHSENFURT

Profi mit Big-Band und im Bierzelt

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    German Hofmann, wie man ihn von seinen zahlreichen Auftritten her kennt.
    German Hofmann, wie man ihn von seinen zahlreichen Auftritten her kennt. Foto: FOTO HOFMANN

    In den letzten Jahren war es still geworden um Hofmann. Er hatte 1968 innerhalb des Volkstrachtenvereins ein eigenes Blasorchester gegründet und trat beim Bratwurstfest Pfingsten 1968 zum ersten Mal auf. Ab da war der Aufstieg nicht mehr zu stoppen. Goldene Schallplatten, unendlich viele Rundfunk- und Fernsehauftritte folgten.

    Eigentlich hat der 1942 geborene Frickenhäuser den Beruf des Maurers gelernt. Aber bereits mit sechs Jahren spielte er im Orchester seines Vaters die Trompete, meistens Kirchenmusik. Schließlich besuchte er das Würzburger Konservatorium, wo er bei Professor Stegmann Musik studierte.

    Tanzsäle und Zelte gefüllt

    Mitte der 50er Jahre trat er mit der Tanzkapelle „Herz Dame“ auf und sorgte auf den Faschingsbällen für Stimmung. Dann machten „The Red Stars“ Furore und füllten alle Tanzsäle und Zelte.

    Doch der eigentliche Ruhm kam mit der „Original Ochsenfurter Blasmusik“. 1968 gründete German Hoffmann innerhalb des Volkstrachtenvereins sein eigenes Blasorchester und der erste öffentliche Auftritt war an Pfingsten beim Bratwurstfest. Der Jodler Franz Lang hörte German Hofmann und seine Musiker in Ochsenfurt und war so begeistert, dass er ihn seinem Plattenproduzenten vorstellte, der ihn dann zu Plattenaufnahmen nach München einlud.

    German Hofmanns Musiker- und Dirigenten-Karriere ist beispiellos im deutschen Showbusiness. Viele Jahre bewies er mit seiner Band im Fernsehen und live auf Tournee-Bühnen seine Professionalität als Begleitorchester für Stars der volkstümlichen Musikszene wie Karel Gott, Patrick Lindner oder die Wildecker Herzbuben. Auftritte mit James Last oder Max Greger oder bei einem Open-Air-Konzert vor dem Ulmer Münster mit Truck-Stop, vor 50 000 Zuschauern gehören zu den großen Erlebnissen.

    Er kannte sie alle, die Großen des Showgeschäfts. Live hat die Band den Tenor René Kollo im Fernsehstudio begleitet, auch Karel Gott, Freddy Quinn, Bill Ramsey oder Roberto Blanco und alle wussten die Professionalität Hofmanns und seiner Musiker als Begleitorchester zu schätzen. Auch die „Fastnacht in Franken“ aus Veitshöchheim war ohne die Bigband von German Hofmann aus Ochsenfurt nicht zu denken.

    1982 spielte das Orchester in Ochsenfurt beim Gastwirteball. Da die Sängerin überraschend krank war, sprang German Hofmanns Tochter Karina ein. Ihr Auftritt war ein so großer Erfolg, dass Karina weiterhin mit dabei war und mit ihrem Papa ein munteres Gesangs-Duo bildete.

    Jahrelang machte sie jeden Termin mit, bis zu 300 Auftritte im Jahr bestritten die beiden zusammen mit dem Orchester. Nebenbei sang sie als Solistin Plattentitel oder war auf Ozeanriesen mit verschiedenen Shows unterwegs.

    Die besondere Heimat von German Hofmann und der Original Ochsenfurter Blasmusik waren jedoch die Festzelte, wie das Würzburger Kiliani, das Straubinger Gäubodenfest oder der Cannstatter Wasen, wo die Musiker 28 Jahre lang für Stimmung sorgten.

    Tochter Karina, die damals bereits als Sängerin dabei war, erinnert sich: „16 Tage lang Musik machen, elf bis zwölf Stunden am Tag, da waren die Musiker wirklich gefordert.“

    Da das Orchester viel unterwegs war, wurde 1988 zum Tournee-Bus ein Lastwagen angeschafft, um alle Gerätschaften zu transportieren. Schließlich gab es Zeiten, wo die „Original Ochsenfurter Blasmusik“ mit den „Lustigen Musikanten“ oder „Lieder, die von Herzen kommen“ monatelang unterwegs waren. Immer mit dabei auch Ehefrau Irene, mit der er seit 1963 verheiratet war.

    2004 erkrankte German Hofmann und zog sich aus dem Profimusikgeschäft zurück. Bis 2006 war er Dirigent „Der Hopferstädter“, bis er sich vollständig zurückzog. Am 3. Juli starb er.

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