„Ich bin nicht begeistert“, erklärte Pia Beckmann zur Optik des Forum-Gebäudes auf dem Marktplatz. Aber: „Für mich war damals das Entscheidende, dass die Tiefgarage und der Marktplatz saniert werden müssen. Vielleicht ist die Frage der Gestaltung dabei etwas in den Hintergrund gerückt.“ Allerdings sei die Architektur schon in den 90er Jahren in einem Wettbewerb festgelegt worden und entschieden habe der Stadtrat. Eine Entscheidung, über die Matthias Pilz (Grüne) „heute nicht mehr glücklich ist“. Damals habe man gedacht, dass die Stadt keine andere Möglichkeit hätte, den Marktplatz fertig zu stellen. „Aus heutiger Sicht, war das ein Fehler,“ so der Kandidat der Grünen.
Diese defensive Haltung war für die restlichen Kandidaten das Signal zum Angriff. „Wir bauen also erst einmal und dann sind wir alle erschüttert“, erklärte Uwe Dolata (ÖDP) und legte unter dem Beifall der Zuhörer noch nach: „So sind wir die Glas- und Betonstadt geworden.“ Georg Rosenthal (SPD) erklärte sich „todunglücklich“ über das Forum-Gebäude, dem die SPD-Fraktion im Stadtrat allerdings seinerzeit zugestimmt hatte. Das „Mahnmal“ sei ein so großer „Imageschaden“ für die VR-Bank, dass diese hoffentlich sagt: „Das Ding muss umgekehrt werden.“
Auch Benedikt Kuttenkeuler (WL) übte Kritik: „Ich hatte damals gesagt, dass auch wieder bessere Zeiten kommen und deshalb dagegen gestimmt, das städtische Grundstück an die Bank zu verkaufen.“ Solche Fehler könnten vermieden werden, wenn man „mehr nachdenkt und wenn nötig auch einen Rat einholt“.
Die Mozart-Schule wollen bis auf Dolata alle Kandidaten abreißen. „Der Kardinal-Faulhaber-Platz kann residenzverträglich entwickelt werden, erklärte Pilz zur aktuellen Kritik von Denkmalschützern und Bayerischer Schlösserverwaltung an dem geplanten Einkaufszentrum.
Dass „der Verkehr an dieser Stelle nicht einfach zu bewältigen ist“, stellte die OB fest. Gleichzeitig ließ sie durchblicken, dass dies nicht das einzige Problem sei. Jetzt müssten die Arcaden-Gegner zeigen, wie ernst sie ihr Ja zum Mozart-Areal nehmen. Dass jetzt allerdings wieder die Gleichen Kritik äußern würden, die schon gegen die Arcaden gewesen seien, stimme sie bedenklich. Wen sie damit meint, sagte Beckmann auf Nachfrage nicht.
Rosenthal sah in dieser Aussage ein „Zaudern und Zögern“ und warf Beckmann mangelnden Gestaltungswillen und fehlendes politisches Gewicht vor. Sein Vorschlag: „Wir laden Leute ein, die Ideen haben, damit das am Mozart-Areal ein großer Wurf wird.“