(ume) Im Alter von 81 Jahren ist Werner Gerbig, der 42 Jahre lang das Amt des Obergerichtsvollziehers in Ochsenfurt ausgeübt hat, überraschend gestorben. Gerbig, der sich in Ochsenfurt politisch sehr engagierte, war zwar nach einem Schlaganfall gesundheitlich eingeschränkt, lebte jedoch immer noch geistig fit und interessiert alleine in seinem Haus, betreut von der Sozialstation und seiner langjährigen Haushälterin.
Geboren wurde Werner Gerbig am 23. November 1926 in Suhl (Thüringen). Nach Krieg und Gefangenschaft arbeitete er bei der amerikanischen Polizei. Durch diese Arbeit kam Werner Gerbig nach Kitzingen, wechselte zur Justiz und wurde Gerichtsvollzieher in Ochsenfurt, wo er mit seiner Ehefrau Annemarie und den sechs Kindern auch lebte.
1966 begann Gerbig mit seinen politischen Aktivitäten, die viel Raum und Zeit einnahmen und die er mit Leidenschaft und großem Engagement betrieb. 1969 trat er in die CSU ein, und bereits vier Jahre später wurde er zum Schriftführer gewählt. Von 1979 bis 1985 war er stellvertretender Ortsvorsitzender und Delegierter in der Kreisversammlung, von 1985 bis 1991 Ortsvorsitzender und Delegierter. Das Amt des Kreisrates übte er von 1984 bis 1990 aus. Seit 1991 war er Ehrenvorsitzender der CSU Ochsenfurt. Außerdem war Gerbig Kreisgeschäftsführer der Landkreis-CSU und war während seiner aktiven Zeit auf Kreisebene auch der „Sachwalter“ des Altlandkreises Ochsenfurt.
Auch das Amt des Vorsitzenden des VdK hatte er inne und engagierte sich intensiv im Gerichtsvollzieherverband, dessen Vorsitzender er viele Jahre war. Im Ruhestand half er nach der Wende in Suhl und Meinigen mit, ein Rechtssystem aufzubauen und war außerdem bei der Ausbildung von Rechtspflegern tätig.
Trotz seines vielfältigen sozialen und politischen Engagements standen für Gerbig, der ein Familienmensch war, seine Ehefrau und seine Kinder immer im Mittelpunkt.
Die Trauerfeier mit Beerdigung findet heute um 14 Uhr auf dem Friedhof in Ochsenfurt statt.