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RETZBACH: 35 Jahre an der Spitze gestanden

RETZBACH

35 Jahre an der Spitze gestanden

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    35 Jahre lang führte Arno Sohn als Vorsitzender den Abwasserzweckverband „Zellinger Becken“. Bei seiner Verabschiedung gab es ein letztes Bild vor dem Klärbecken in Retzbach (von links): Kläranlagenleiter Winfried Fischer, Vorsitzender Arno Sohn, Abteilungsleiter Ulrich Popp vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, zweiter Vorsitzender und Bürgermeister Thüngersheim Wilhelm Remling, Geschäftsführer Thomas Herrlein.
    35 Jahre lang führte Arno Sohn als Vorsitzender den Abwasserzweckverband „Zellinger Becken“. Bei seiner Verabschiedung gab es ein letztes Bild vor dem Klärbecken in Retzbach (von links): Kläranlagenleiter Winfried Fischer, Vorsitzender Arno Sohn, Abteilungsleiter Ulrich Popp vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, zweiter Vorsitzender und Bürgermeister Thüngersheim Wilhelm Remling, Geschäftsführer Thomas Herrlein. Foto: FOTO Jürgen Kamm

    Bei seiner Verabschiedung erinnerte Arno Sohn daran, wie er 1973 Vorsitzender wurde. Da habe ein Regierungsrat vom Landratsamt Main-Spessart eine Versammlung zwischen Retzbach und Zellingen zum Thema Abwasser einberufen und nach Vorschlägen gefragt. Ganz schnell war Arno Sohn als Architekt vorgeschlagen und gewählt. „Ich übergebe Ihnen den Vorsitz, Sie haben die Aufgabe einen Verband zu gründen, das Wasserwirtschaftsamt trägt Ihnen auf, Unter- und Oberleinach mit einzubinden“, hieß es noch. Vergeblich fragte Sohn nach einer Mustersatzung. „Da müssen Sie sich selbst was stricken“, erfuhr er nur und tat, wie ihm aufgetragen.

    Danach ging alles sehr schnell: Verbandsgründung am 12. Juni 1973. Die Baupläne für die Kläranlage wurden im Dezember in München eingereicht.Am 20. März 1975 war Spatenstich. Am 14. Juli 1977 ging die Anlage in Betrieb. Vorher trat im Juli 1975 noch die Gemeinde Erlabrunn dem Verband bei, im Mai 1977 folgte Himmelstadt, im August 1991 Retzstadt und Thüngersheim. Das und verschärfte Vorschriften machten 1995 eine Erweiterung der Anlage nötig, die 1997 fertig war.

    Die Anlage läuft perfekt. „In den Kläranlagenüberwachungsergebnissen seit 1997 gibt es immer gute Noten und keine Mängel“, stellte Ulrich Popp, Abteilungsleiter beim Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, als erster Redner heraus. Arno Sohn stehe für eine konstruktive und gute Zusammenarbeit im Dienste des Gewässerschutzes. 13 Millionen Euro habe der Verband seit 1976 investiert und 4,6 Millionen Euro staatliche Zuwendungen erhalten.

    „Der Abwasserzweck- verband ist aus unseren Gemeinden nicht mehr wegzudenken“

    Thüngersheims Bürgermeister Wilhelm Remling

    Auch für die Zukunft sei der Verband gut gerüstet, die Anlage bewältige nachweislich den hohen Fremdwasserzufluss von derzeit 50 Prozent. Außerdem lobte Popp die gute interkommunale Zusammenarbeit unter der Leitung Arno Sohns, die gerade in Zeiten knapper Kassen unverzichtbar sei.

    „Warum diese ganzen Anstrengungen?“, fragte Ulrich Popp zum Schluss und hoffte, dass nicht nur Gesetze den Antrieb dazu lieferten, sondern auch die Verantwortung des Menschen gegenüber der Natur und künftiger Generationen als ethische Motivation.

    „Der Abwasserzweckverband ist aus unseren Gemeinden nicht mehr wegzudenken“, stellte im Namen der Mitgliedsgemeinden Thüngersheims Bürgermeister Wilhelm Remling fest. In 35 Jahren habe Arno Sohn sicher einiges erlebt, was er nie vergessen werde. Bestimmt sei er manchmal auf Unverständnis gestoßen, doch letztlich habe er mit Kompetenz die Vorgaben der Wasserwirtschaft umgesetzt.

    Remling wünschte Arno Sohn einen schönen neuen Lebensabschnitt ohne Klärschlamm und Fremdwasser. Zum Abschied überreichte er ihm eine Dankurkunde, einen Gutschein für ein Restaurant und einen Bildband.

    Himmelstadts Bürgermeister Harald Führer beleuchtete als zweiter Vorsitzender der VG Zellingen das politische Wirken von Arno Sohn. Am 1. Juli 1972 zog er in den Retzbacher Gemeinderat ein. Beim Zusammenschluss von Retzbach und Zellingen wirkte er als zweiter Bürgermeister Retzbachs mit, danach war Sohn von 1978 bis 2002 Gemeinderat und zweiter Bürgermeister im Markt Zellingen. Eines lasse sich mit Fug und Recht sagen: „Sie haben Ihr halbes Leben der Allgemeinheit in dieser anerkennenswerter Weise zur Verfügung gestellt.“

    Von 34 Jahren, zehn Monaten und 18 Tagen voller Höhen und Tiefen als Verbandsvorsitzender sprach Winfried Fischer. Arno Sohn habe das „Schiff Abwasserzweckverband“ in ein gutes Abwasser gesteuert und dabei für ein gutes Klima „an Bord“ gesorgt. Nun wünschte er Sohn ein Leben ohne Stress und Abwasserduft. Als Geschenk überreichten die Mitarbeiter einen Liter „Zellinger Abwasser“, abgefüllt und verkorkt am 23. April 2008. „Die klare Flüssigkeit dürfte etwas geistiger riechen als jenes Wasser, was üblicherweise aus der Kläranlage kommt.“

    Zum Schluss erinnerte Arno Sohn daran, dass er in seiner Amtszeit mit insgesamt 14 Bürgermeistern zusammenarbeitete und freute sich, dass es immer gut geklappt habe: „Danke für die Einsicht, auch wenn ich manchmal vielleicht etwas hart war.“

    Er bedankte sich bei Winfried Fischer und dem Team der Kläranlage, das sie 100-prozentig im Griff habe und beim Verbandsgeschäftsführer Thomas Herrlein von der VG-Zellingen, der seine rechte Hand gewesen sei.

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