Die letzen Tage und Wochen waren trocken, heiß und schwül – viele Menschen in der Region tummelten sich in Freibädern und am Erlabrunner Badesee. Gute Wasserqualität in Seen ist nicht selbstverständlich. „Sie kann sich jederzeit ändern. Durch wochenlange Hitze und eine entsprechend hohe Zahl an Badenden“, so Pressesprecher Paul Justice vom Würzburger Gesundheitsamt.
Fünfmal in der Saison, also in der Zeit vom 15. Mai bis 15. September, werden im großen und kleinen See in Erlabrunn Proben gezogen, die letzte stammt vom 26. Mai 2008. Ergebnis: „Alles in Ordnung, es besteht keine übermäßige Belastung durch Keime. Die Leitwerte wurden eingehalten“, erklärt Justice.
Die Wasserproben werden jeweils in ein Labor nach Schleißheim geschickt. Ist die bakterielle Belastung zu hoch, muss das Gesundheitsamt den Badebetrieb sperren. Das kommt immer wieder vor. „Deshalb sind wir ja auch froh, dass es zur Zeit passt“, sagt Justice.
Vor dem Baden im Main indes rät das Gesundheitsamt ausdrücklich ab. Auch wenn die Wasserqualität in den vergangenen Jahren besser geworden sei, so seien Wasserproben dort immer nur eine Momentaufnahme. Hübsche Sandstrände am Mainufer wie beispielsweise in Randersacker oder Sommerhausen verführen schnell dazu, sich bedenkenlos in die Fluten zu stürzen. Doch genau das birgt Risiken.
„Man weiß nicht, ob ein Schiff an dieser Stelle gerade etwas abgelassen hat“, erklärt Justice. Gerade Kinder, die beim Schwimmen und Planschen noch häufig Wasser schlucken, sollten keinesfalls im Main baden. „Bis zu den Knien ins Wasser gehen, ist völlig okay. Aber eben nicht mehr.“
Beim Baden und Schwimmen im Main lauern aber noch mehr Gefahren, die allzu oft unterschätzt werden. Dazu gehören eine starke Unterströmung, Steine, Frachtschiffe in nächster Nähe und das Fehlen einer professionellen Badeaufsicht. Vor allem das Springen in unbekannte Gewässer führt laut DLRG immer wieder zu schweren Verletzungen bis hin zur Querschnittslähmung. Hinzu komme, dass immer weniger Kinder sicher schwimmen könnten.