Der „Freundeskreis Waldbrunner Denkmäler“ widmet sein ehrenamtliches Engagement dem Erhalt von Nachlässen aus vergangenen Epochen. Rechtzeitig zum Pfarrfest übergaben die Denkmalfreunde nun die beiden restaurierten Priestergräber und die Altarplatte vom ersten Kirchlein im alten Friedhof an die Kirchenverwaltung.
Im Priestergrab zur Linken des Friedhofskreuzes wurde 1907 der erste Ehrenbürger der Gemeinde Waldbrunn, Dechantpfarrer Valentin Faulhaber aus Bergrheinfeld und der 1962 verstorbene Priester Ludwig Kempf aus Volkersbrunn beigesetzt. Rechts des Kreuzes ruht der Waldbrunner Valentin Bayer, der als junger Kaplan in Sommerau/Pfalz nur kurz wirken konnte und bereits 1921 dreißigjährig starb. Die Gräber werden schon lange Jahre von Christiane Graf (linkes Grab) und Martha Bayer (rechtes Grab) ehrenamtlich gepflegt.
Die Sandsteinplatte mit einer Reliquiengrabvertiefung vom Hochaltar des dem Heiligen Norbert geweihten ersten Kirchleins von 1707 wurde nach dem Abbruch in den Restteil der Friedhofsmauer integriert. Dem drohenden Verfall hat nun die beauftragte Steinbildhauerfirma Grimm aus Kleinrinderfeld Einhalt geboten. Sowohl die Altarplatte wie auch die Priestergräber wurden dank des Einsatzes der ehrenamtlichen Denkmalschützer fachmännisch restauriert.
Darüber hinaus sahen es die Denkmalfreunde als geboten an, mit einer Informationsstele daneben auf mittlerweile „Dreihundert Jahre Kirche St. Norbert Waldbrunn“ zu verweisen. Der Inhalt lässt erkennen, dass der Kirchen- und Ortspatron 1128 Begründer des Prämonstratenserklosters Oberzell war. Von 1164 ab bis zur Säkularisation 1803 übte das Kloster in Waldbrunn die Dorfherrschaft aus.
Das ehemalige Waldbrunner Gotteshaus war vermutlich die erste Kirche, die dem Heiligen Norbert geweiht wurde. Das Patronat wurde später auf die heutige neugotische Kirche von 1890 an ihrem jetzigen Standort auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße übertragen. 1892 wurde das kleine „Kappelein“ abgebrochen.