Bei der Kirchenführung mit Messner Erich Reuß erfahren die Besucher Wissenswertes aus der 277-jährigen Geschichte des Gotteshauses wie auch in einer Bilderausstellung. Die Renovierungsarbeiten, deren Kosten Kirchenpfleger Peter Weiskopf auf zirka 230 000 Euro beziffert, nahmen ihren Anfang mit der Erneuerung des Fußbodens.
Bei den Ausgrabungsarbeiten legten die Bolzhäuser kräftig mit Hand an. Neben den Elektroinstallationen, den Holzschutz-, Steinmetz-, Maurer- und Tischlerarbeiten wurde auch eine Entlüftungsanlage eingebaut.
Gesäubert und erneuert zeigt sich auch die prachtvolle Ausstattung. Der Hochaltar und die Seitenaltäre sowie die reich verzierte Kanzel schuf einst der Hofbildhauer Johann-Peter Wagner in den Jahren 1768 – 1770. Wie der Würzburger Kunsthistoriker Dr. Hans-Peter Trenschel es beschreibt, hat der Künstler mit dem Bolzhäuser Hochaltar ein Werk geschaffen, das in der fränkischen Baukunst des Rokoko einen letzten Höhepunkt darstellt. Vervollständigt wird die Einrichtung mit dem neuen Altar und dem Ambo nach Entwürfen von Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen.
Die Kirche, die in dem rund 180 Einwohner zählenden Sonderhöfer Ortsteil als prägender Mittelpunkt steht, wurde 1731 dem Heiligen Andreas geweiht. Während die ehemalige, 1614 unter Fürstbischof Julius Echter errichtete Kirche baufällig wurde, blieb mit dem kräftigen Turm ein Zeugnis aus dem 13. Jahrhundert bis heute erhalten.
Das Gotteshaus, das auch den Namen „Maria im grünen Tal“ trägt, galt in früheren Zeiten als bedeutender, viel besuchter Wallfahrtsort. Das Herzstück in der einstigen Gebetstätte für Schwangere und kranke Kinder ist die um 1450 geschaffene lebensgroße Madonna mit dem Kind, die in Bolzhausen in jüngster Zeit unter dem Titel „Maria, Mutter des Lebens“ besonders verehrt wird.
Nach dem Gottesdienst wird natürlich tüchtig gefeiert und zwar an der ehemaligen Schule. Hier werden die Gäste mit Mittagessen und Kaffee und Kuchen bewirtet.