„Die Südfleisch hat im vergangenen Jahr stark in den Standort Würzburg in der Otto-Hahn-Straße investiert. Dass der Standort jetzt trotz dieser Investitionen in die Zukunft des Betriebes geschlossen werden soll, ist eine Rationalisierung auf dem Rücken der Arbeitnehmer“, so Rosenthal weiter.
Vollendete Tatsachen
Außer den 42 Mitarbeitern des Würzburger Betriebes sind noch rund weitere 100 Mitarbeiter in verschiedenen Subunternehmen von der Schließung betroffen. „Die Art und Weise, wie die Südfleisch GmbH hier mit ihren Mitarbeitern umgeht, wird von mir aufs Schärfste verurteilt“, so der Oberbürgermeister. Das Unternehmen habe die Stadt Würzburg wie alle anderen Vertragspartner und Angestellten vor vollendete Tatsachen gestellt.
„Mit dem Würzburger Betrieb gibt die Südfleisch GmbH auch einen traditionellen Standort auf, der für Infrastruktur und Versorgung der Region wichtig ist“, betont Oberbürgermeister Rosenthal. Denn der Würzburger Betrieb ist für Landwirte wie Metzger in Stadt und Umland eine zentrale Anlaufstelle für die Nahversorgung der Bevölkerung wie auch die Anlieferung von Tieren gewesen.
Die Stadt Würzburg will deshalb an diesem Standort für einen Schlachtbetrieb festhalten, so Rosenthal, der dies auch gegenüber der Südfleisch GmbH deutlich gemacht hat. Denn nach einer Schließung gibt es in ganz Unterfranken quasi keine größere Schlachtmöglichkeit mehr. „Kurze Transportzeiten zum Schutz der Tiere fallen somit weg“, kritisiert der Oberbürgermeister die Entscheidung.
Kritik von Nuß
Kritik am Vorgehen der Südfleisch übt auch der Würzburger Landrat Eberhard Nuß: „Die Schließung bedeutet für die Bauern in unserem Landkreis teilweise eine erhebliche Verschlechterung, die ich sehr bedauere. Weitere Wege, teurere Tiertransporte und eine Einschränkung des Wettbewerbs sind die Folge.“