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WÜRZBURG: Frankenwein in neuen Häusern

WÜRZBURG

Frankenwein in neuen Häusern

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    80 Seiten in Farbe: Der Bildband zur Ausstellung liegt gratis zur Mitnahme im Kulturspeicher aus. Solange der Vorrat reicht.
    80 Seiten in Farbe: Der Bildband zur Ausstellung liegt gratis zur Mitnahme im Kulturspeicher aus. Solange der Vorrat reicht. Foto: FOTO Joachim Fildhaut

    (jfi) Frankenwein-Stätten sind besonders schön modern. Weingüter und Vinotheken, ganze Gebäudekomplexe und einzelne Inneneinrichtungen gelten als „Beispielhafte Projekte“. So lautet der Untertitel der neuen Ausstellung „Architektur & Wein“, die bis 31. Mai im linken Erdgeschossflur des Kulturspeichers zu sehen ist.

    Modelle oder Pläne gibt es nicht. Die Schau ist, erklärt Mit-Initiator Hermann Schmitt, Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbands, als Wanderausstellung angelegt, um auch überregional das Image der vormaligen Bocksbeutelregion zu korrigieren.

    Wer ist drin, wer nicht? Klare Antwort, was die drei bekanntesten Objekte anbelangt: Das in Sichtweite von der Ausstellung thronende Weinwerk am Stein ist ebenso drin wie Divino in Nordheim. Das bunte Untereisenheimer Gut Hirn hingegen nicht. Dafür die Erinnerung an einen Vorreiter, die Vinothek von Iphofen aus dem Jahr 1999.

    Außer über die gediegene Qualität der Häuser staunten viele Gäste bei der Vernissage über deren große Zahl. Dabei hatte eine Jury zuvor eine Auswahl aus 42 Bewerbungen getroffen. Außer der Ehre des Dabeiseins hatten die Gewinner vor der Ausstellung das Vergnügen, einen weinkennenden Gast bei sich begrüßen zu dürfen: Prof. Dieter Leistner, Fotografielehrer an der Fachhochschule Würzburg/Schweinfurt und ausgewiesener Spezialist als Architekturfotograf, arbeitete sich in die Lichtverhältnisse und Umgebungen eines jeden Hauses intensiv ein. Unterm Strich erscheint eine Bildsammlung, die die Individualität eines jeden Objekts gelten lässt zugleich durch den Stil des Fotokünstlers ihren inneren Zusammenhang behält. Wobei die Vorlagen gut mitspielten: Die Jury schien klare Linien zu bevorzugen, und wo sie ausnahmsweise dem Ornament huldigte, da wurden durch Leistner eben klare Linien in die Sache gebracht.

    Kreative Ordnung herrscht auch auf den Ausstellungstafeln: „Ich habe ein sehr strenges Konzept entworfen, und in diesem Konzept konnte ich mich dann herrlich frei bewegen“, schwärmt die Designerin Tina Westendorf; den Auftrag zur Gestaltung der Schau hatte sie in einem Wettbewerb gewonnen.

    Am Eröffnungsabend rückte Hermann Kolesch, Vizepräsident des Weinbauverbands, das Thema in einen historischen Rahmen. Architektur als Markenzeichen für Wein gebe es seit dem 17. Jahrhundert, als französische Winzer begannen, ihre Chateaus auf die Etiketten zu drucken. Stadtbaurat Christian Baumgart blickte über den Tellerrand: „Hüten Sie sich vor dem Trugschluss, das Spannungsfeld zwischen Alt und Neu sei gerade in Franken besonders groß.“

    Historische Bausubstanz von Weingütern zu überplanen, das war unlängst auch Thema eines ganzen Semesters angehender Architekten an der FH, so wie „Architektur & Wein“ ohnehin viele Institutionen ergriffen hat. Mitfinanziert wurden Ausstellung und Katalog vom bayerischen Landwirtschaftsministerium. Wichtigster Partner auf Seiten des Baulichen ist die Würzburger Architekteninitiative baucoop - außer den Bauherren, die die Substanz für die Ausstellung lieferten.

    Am 26. Mai, 19.30 Uhr, führen zwei Bauherren mit ihren Architekten im Kulturspeicher ein Gespräch zum Thema: „Weinarchitektur als Spiegelbild wirtschaftlicher und kultureller Entwicklung.“ Es moderiert Karlheinz Beer von der Bayerischen Architektenkammer. Der Eintritt ist frei.

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