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WÜRZBURG: Stadthistorisches Streiflicht: Aquarell zeigt Oberbürgermeister Adam Joseph Hueber

WÜRZBURG

Stadthistorisches Streiflicht: Aquarell zeigt Oberbürgermeister Adam Joseph Hueber

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    Hueber wurde am 15. März 1708 als Sohn eines Würzburger Kaufmanns geboren. Durch den Handel mit Kolonialwaren, Tuch und Wein brachte er es zu beträchtlichem Vermögen. Er war unverheiratet und wandte sich der Kommunalpolitik zu. 1752 wurde er in den Stadtrat aufgenommen und 1758 für ein Jahr in das Amt des „Unterbürgermeisters“ gewählt. Hier vermochte er einschlägige Verwaltungserfahrung zu sammeln.

    Aufgrund seiner Verdienste ernannte ihn der Landesfürst Adam Friedrich von Seinsheim 1771 zum Assessor des Polizeigerichts des Oberrates. Schließlich wurde Hueber 1786 durch das Votum der 24 Stadträte in das kommunale Spitzenamt des Oberbürgermeisters gewählt.

    Offensichtlich agierte er mit Erfolg, denn für weitere drei Amtszeiten – Wiederwahl war zulässig – wurde er in seiner Funktion bestätigt und lenkte so über vier Jahre hinweg, in einer Zeit zwischen siebenjährigem Krieg und dem Beginn der französischen Revolutionskriege, die Geschicke der Haupt- und Residenzstadt.

    Während seiner Amtszeit erbaute man am Burkarder Tor das Zuchthaus, 1787 wurde eine Würzburger Zunft der Uhr- und Büchsenmache begründet. Die ganze Stadt erhielt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erstmals eine Straßenbeleuchtung.

    „In einem Preislied wurden Huebers Leutseligkeit und der Witz seiner Rede gerühmt.“

    Dr. Ulrich Wagner Leiter des Stadtarchivs

    Besonderen und nachhaltigen Verdienst erwarb Hueber sich durch die Stiftung des „Hospital zum Hl. Joseph“. Wie in seinem Testament von 1794 verfügt, sollten dort zwölf arme, unverheiratete Dienstmägde im Alter mit „guter Kost und Trank“ versorgt werden. Voraussetzung war, dass sie mindestens 20 Jahre lang bei Würzburger Bürgern gearbeitet hatten.

    Vom Stiftungsvermögen erwarb man in der Kapuzinergasse den ehemaligen Zobel'sche Hof, in dem heute noch unter der Regie des Bürgerspitals die Huebers-Pflege, ein Alten- und Pflegeheim, untergebracht ist.

    Als Wappen führte Hueber eine silberne Lilie im blauen Feld.   In einem Preislied anlässlich seines Namenstages am 19. März 1779 rühmte Felix Adam Benckerth insbesondere seine Leutseligkeit, seinen scharfen Verstand, den Witz seiner Rede und seine Wachsamkeit bei allen Unternehmungen.

    Bestattet wurde Hueber, der nach 42-jähriger Mitgliedschaft im Stadtrat am 28. Dezember 1794 verstarb, in der Marienkapelle zu Würzburg. Das von Adolf Dorka gemalte Aquarell zeigt rechts unten die 1889 dort angebrachte, heute an einer Säule am westlichen Ausgang befindliche, bronzene Gedenktafel.

    Das linke Relief, ein Steinrelief, befindet sich über der Eingangstür der Hueberspflege. Das Porträt selbst geht auf ein zeitgenössisches Ölgemälde zurück, das heute im Speisesaal seiner Stiftung hängt. Hueber ist hier in der für das 18. Jahrhundert typischen schwarzen Tracht der Würzburger Ratsherren dargestellt.

    Der Autor ist promovierter Historiker und Leiter des Stadtarchivs.

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