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WÜRZBURG: Historische Mauerfunde regen Fantasie der Denkmalschützer an

WÜRZBURG

Historische Mauerfunde regen Fantasie der Denkmalschützer an

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    Sie zielen vor allem in eine Richtung: Darf man die Ausgrabungen nach fachgerechter Dokumentation einfach platt machen und einen modernen Neubau darüber stellen? Schließlich werden dann unwiederbringlich einmalige historische Zeugnisse vernichtet.

    Der Vorsitzende des Verschönerungsvereins (VVW) Stefan Kummer freut sich mit dem Mittelalterforscher Christian Naser von der Uni, da dieser rechtzeitig eine bis zum ersten Obergeschoss aufrecht stehende Mauer als Überrest eines aus dem 12./13. Jahrhunderts stammenden staatlichen romanischen Profanbaus identifiziert, freigelegt und archäologisch untersucht hat. Die Mauer war Bestandteil des einstigen Bronnbacher Klosterhofes aus der Stauferzeit und sollte in den Neubau einbezogen werden. Kummer kündigt an, der VVW würde sich an den denkmalpflegerischen Mehrkosten beteiligen in der Hoffnung, dass sich viele Bürger dem Beispiel anschließen.

    Beim VVW gibt es ebenso wenig Kritik am Bauherrn Riedel-Bau wie von Geschäftsmann Bernd Mars aus der Karmelitenstraße, der in verschiedenen Gremien des Würzburger Einzelhandels aktiv ist. Mars findet es „großartig“, wieviel Geschichtsbewusstsein der Investor für das Wohn- und Geschäftshaus am Bronnbacher Hof bisher gezeigt habe.

    Nur was passiert jetzt? Mars wünscht sich, dass die Grabungen weiterhin sichtbar sein sollten, weil sie für Würzburg als Zeugen der Frühgeschichte so einmalig sind. Die beste Lösung wäre für ihn, die vorgefundenen Mauerreste in den Neubau zu integrieren und die Ausgrabungen auch zukünftig sichtbar zu machen, indem das Haus darüber auf Stelzen erbaut wird. Eine ungewöhnliche Forderung freilich, weil solche Baustellen im engsten Stadtkern schon immer bedeutsame Grabungsfunde brachten.

    Vorstellen kann sich Mars auch ein Stadtmuseum im Untergeschoss des Hauses. Dafür könnte aber auch der schöne Barock-Keller des früheren Hofs „Zum großen Willmuth“ in der Karmelitenstraße 28 dienen, wo man Exponate von den Ausgrabungen ausstellen könnte. Ein Museum zur Stadtgeschichte in der Innenstadt gebe es schließlich nicht.

    Auf Initiative von Stadtheimatpfleger Hans Steidle sollen die Ausgrabungen demnächst auch Thema im Stadtrat sein.

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