Erhard Peschel ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Er war einer der wichtigsten Verkehrsplaner in der Nachkriegszeit, so man einer Person zuordnen will. Entschieden hat natürlich der Stadtrat. In Peschels Planungen fiel bereits der Greinbergknoten, der sein letztes Werk gewesen ist.
Erhard Peschel gehörte der letzten Generation von Referenten im Stadtrat an, die absolut politisch besetzt wurden. Alleine die CSU und die SPD bestimmten die Referenten. Dazu gehörten damals auch Hochbaureferent Heinz Lützelberger, Schulreferent Heinz Michel oder Kulturreferent Josef Voll.
Erhard Peschel war allerdings einer, der sich sowohl im Rathaus als auch in der Öffentlichkeit nur von seinem beruflichen Verstand leiten ließ. Er war ein sehr konsequenter Mensch, der zwar hauptsächlich unter dem damaligen Oberbürgermeister Klaus Zeitler (SPD) diente, dem aber der nachfolgende Jürgen Weber bescheinigte, der später von der CSU abtrünnig wurde: „Dieser Mann wird uns fehlen“. Peschel wurde zum Abschied mit der hohen Auszeichnung der Silbernen Stadtplakette geehrt.
Der verstorbene Stadtbaurat war in verschiedenen Beziehungen eine besondere Persönlichkeit. Sein Engagement für die Partei, für den Oberbürgermeister und für das berufliche Selbstverständnis mit der beruflichen Erfahrung und der Ausbildung als Tiefbau-Ingenieur verstand er immer unter einen Hut zukriegen. Dafür wurde er bei seinem Abschied aus dem öffentlichen Dienst gewürdigt.
Was aber für viele aus dem Freundeskreis von Erhard Peschel wog, war dessen natürliche Freundlichkeit. Die hatte er nie vergessen, auch wenn es bei wichtigen Entscheidungen im Stadtrat einmal rauher zuging. Erhard Peschel war wohl auch einer der letzten Referenten, die unkompliziert Auskünfte an die Presse zur Verkehrs- oder Wintersituation geben konnten.
Es war deshalb eine sehr bezeichnende Geste für die Persönlichkeit von Erhard Peschel, als er vor fast 20 Jahren vom Stadtrat verabschiedet wurde. Als Peschel hoch gelobt wurde, meinte er bescheiden, es sei leichtfertig die lobenden Worte zu seiner Person noch durch eigene zu gefährden.