„Wir arbeiten auf Hochtouren daran, dass bald wieder Musik in der Halle zu hören ist,“ sagt Betreiber Joachim Schulz. Er hat eine gute Nachricht für die Freunde der Live-Musik: „Natürlich ist es noch nicht ganz klar, wie lange die Umbauten dauern aber wir gehen bei der Schließung von einem ganz schmalen Zeitfenster aus.“ Das Problem lag für die Stadt Würzburg darin, dass man für eine Übergangszeit Musikveranstaltungen in dem ehemaligen Briefsortierzentrum der Post über Einzelgenehmigungen zuließ. Nach drei Jahren war der rechtliche Rahmen dafür ausgereizt, hatte der Chef der allgemeinen Bürgerdienste, Alexander Hoffmann, mehrfach betont.
Die Betreiber müssen nun Sicherheitsauflagen erfüllen, um mit einer Sondernutzung weitere drei Jahre Veranstaltungen durchführen zu können. Die Immobilie gehört der Management für Immobilien AG (mfi), die an dem Standort eigentlich ein Arcaden-Einkaufszentrum plante. Doch daraus wurde nichts. Daraufhin verpachtete mfi die Halle für sechs Jahre an PH Event, die dort eine blühende Konzerte-Szene aufbauten.
Um die Betreiber nicht unverhältnismäßig hoch wegen des befristeten Mietverhältnisses zu belasten, hatte die Stadt alles getan, um ihnen entgegenzukommen. Mit äußerstem Augenmaß habe man die Auflagen des Brandschutzes erarbeitet, hatte Stadtbaurat Christian Baumgart vor kurzem erst im Stadtrat erklärt. Doch es war auch klar, dass es in der Posthalle erst weitergehen darf, wenn diese Baumaßnahmen abgeschlossen sind. Den knappen Zeitplan muss PH Event auf die eigene Kappe nehmen, denn es hatte lange gedauert, bis die Verantwortlichen alle Unterlagen eingereicht hatten, die für die Baugenehmigung nötig waren. Diese Genehmigung ist nun erteilt.
Der unterbrochene Spielbetrieb zeigt erste Auswirkungen: PH Event teilte jetzt mit, dass das Konzert mit „Mad Zeppelin und Eric Rust“, geplant am Freitag, 10. September, verschoben wird. Die Disco-Veranstaltung „I am Disco Rocker“ am Samstag, 11. September, ereilt das gleiche Schicksal.
Dass es aber in jedem Fall weitergehen wird, zeigen zwei Nachrichten, die Musikfreunde aufhorchen lassen: Die neuformierte Rocklegende „Thin Lizzy“ geht mit namhaften Musikern und einigen Stammmitgliedern wieder an den Start und will die Fans am 9. Februar in der Posthalle von ihrem Können überzeugen. Und neben vielen anderen geplanten Konzerten kommt auch die deutsche Band „Element of Crime“ am 10. Februar nach Würzburg. Die Gruppe ist mittlerweile 22 Jahre im Musikgeschäft.