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FRAUENLAND: Kirche übernimmt Gymnasium

FRAUENLAND

Kirche übernimmt Gymnasium

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    Künftig Privatschule: Das Mozart-Schönborn-Gymnasium.
    Künftig Privatschule: Das Mozart-Schönborn-Gymnasium. Foto: Foto: Schwarzott

    Es war ein Tag des Lobes für Schulreferent Muchtar Al Ghusain. In nur drei Monaten brachte er gemeinsam mit Vertretern der evangelischen Kirche ein Vertragswerk auf den Weg, das den Übergang des städtischen Mozart-Schönborn-Gymnasiums in kirchliche Trägerschaft regelt. In einer Sondersitzung von Schul- und Hauptausschuss zeichneten die Räte am Mittwoch die Arbeit mit der Note eins aus: einstimmiges positives Gutachten für den Stadtrat, der am Donnerstag den Handel perfekt machen soll.

    Zum Schuljahr 2011/2012 können schon die ersten drei Eingangsklassen gefüllt werden. Das wären etwa 80 Schüler, die dann im künftigen Evangelischen Gymnasium Würzburg nach christlichen Werten erzogen werden. Die Höhe des Schulgeldes des privaten Lehrinstitutes ist nun auch bekannt: 75 Euro im Monat kostet der Besuch. Nur die Neuen müssen selbst zahlen, für die bisherigen Schüler des Moz-Schönborn – sie wären bis 2018 ins Gymnasium im Frauenland gegangen – übernimmt die Stadt das Schulgeld.

    Die Angst geht um unter den Elternbeiräten der anderen Würzburger Schulen. Schließlich kommt die Stadt dem neuen Träger mit Millionenzahlungen bis 2018 entgegen: 720 000 Euro als Soforthilfe für das neue Schuljahr, eine Anschubfinanzierung in Höhe von 1,65 Millionen Euro und einen Sanierungszuschuss für das Gebäude von zwölf Millionen Euro.

    „Bluten nun unsere Gymnasien aus?“ fragen sich besorgte Eltern in der Stadt. Geht das vom Schuletat ab? „Nein“, versichern OB Georg Rosenthal, Al Ghusain und Kämmerer Christian Schuchardt. Sie rechnen das so vor: Bis zum Schuljahr 2018/2019 müsste die Stadt für die Schule ohne neue Trägerschaft 13 Millionen Euro für laufende Kosten aufwenden. Die werden jetzt eingespart. Vom neuen Träger kommen bis 2019 etwa 2,8 Millionen Euro an Einnahmen. Ergibt die Summe von 15,7 Millionen Euro. Und genau das ist das maximale Finanzvolumen, das die Stadt der evangelischen Kirche zubilligt.

    Schuchardt: „Der Schulübergang belastet den Haushalt nicht. Es gibt keine Nachteile für andere Schulen.“ Der Kulturreferent legte sogar noch eins drauf. Ab 2019 fließen keine städtischen Mittel mehr, die Sanierung des Moz-Schönborn ist abgeschlossen. Dann, so der Schulreferent, sind mehr Investitionen in den Würzburger Schulen möglich.

    Rosenthal sieht eine große Chance für den Standort, den der Stadtrat eigentlich aus Kostengründen aufgeben wollte. Schließlich sollte es keine Eingangsklassen mehr geben und so wäre das letzte städtische Gymnasium bis 2018 „leer gelaufen“. Nun halten dort die 45 Moz-Schönborn-Lehrer auch künftig ihren Unterricht. Sie werden alle übernommen.

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