(gizo) Graffiti – was für die einen bloße Schmiererei ist, betrachten andere als Kunst. Grundeigentümer beklagen die Schäden an ihren Hauswänden, die sie frisch renoviert haben. Ganz anders sieht es an der Unterführung in der Nähe der Schiffsanlegestelle in Zell aus. Man freut sich einfach über die Graffiti. Denn aus der grauen Betonwand ist jetzt ein Kunstwerk geworden. Zwei Graffiti-Künstler, die sich Polar und Keim nennen, haben der Unterführung ein neues Aussehen gegeben. In einer zweitägigen Arbeit mit mehreren Dosen Farbe sorgten sie für einen neuen Blickfang: weißer Strand, soweit das Auge reicht.
Das Bildmotiv sei bewusst gewählt worden, weil der Zugang direkt am Main liege; es soll einfach zum Verweilen im Ort einladen, sagt Polar. Bürgermeisterin Anita Feuerbach ist begeistert. „Es sieht wirklich sehr schön aus“, lobt sie und überlegt, andere Eingänge auch kunstvoll gestalten zu lassen. Feuerbach hofft, dass das Kunstwerk länger frisch und attraktiv bleibt.
Die Idee, die Unterführung künstlerisch zu gestalten, stammt von einem jungen Zeller Bürger, der auf die Gemeinde zuging und im Rathaus auf ein offenes Ohr stieß. Der Zeller hat dann die beiden Künstler vermittelt, die nach eigenen Angaben seit zwölf Jahren sprühen. Die Vorarbeit zu dem Werk haben Mitarbeiter des Bauhofs geleistet.