(aj) Der „Weg der Erinnerung“ wird in Würzburg breit unterstützt. Am 10. Mai soll er gegangen werden – mit Namenstafeln von 852 Menschen, die wegen ihres jüdischen Glaubens aus ganz Unterfranken nach Würzburg gebracht worden waren. Von hier aus wurden sie mit einem Zug nach Ostpolen zur Ermordung deportiert. Auch das Spieli (Kinderzentrum in der Zellerau) arbeitet mit. Für die Ausstellung im Rathaus-Foyer, die vom 11. bis zum 22. Mai zu sehen sein wird, wurden hier die schwarzen Klemmleisten für die Namenstafeln produziert. Auf dem Bild freuen sich die Beteiligten darüber, dass alles gut passt. Etwa drei Tage haben sie daran gearbeitet: (von links) Marian, Richard, Adrian und Stefan, im Hintergrund Spieli-Leiter Horst Wagner. Marian glaubt, dass die vielen einzelnen Schilder ähnlich wirken wie die Stolpersteine, die er schon in der Stadt gesehen hat. Dann, so meint er, könne man sich die große Zahl besser vorstellen „und was das für ein Verbrechen gewesen ist.“ Horst Wagner unterstützt das Projekt aus Überzeugung: „Ich finde das Anliegen, sich erinnern zu wollen, gut umgesetzt. So eine geballte Ladung geht mir doch wirklich nahe.“ Übrigens ist die Projektgruppe von der positiven Resonanz in der Öffentlichkeit beeindruckt. Sehr viele Menschen wollen das Anliegen mittragen. Schon jetzt sei absehbar, dass am 10. Mai zum Gedenkzug vom Platz'schen Garten in den früheren Aumühl-Verladehof mehr Menschen kommen und sich anmelden, als Namensschilder zu vergeben sind, so die Zwischenbilanz der Akademie Frankenwarte, wo die Anmeldungen gesammelt werden. Info im Internet unterwww.wir-wollen-uns-erinnern.deMichael Stolz
Stadt Würzburg