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WÜRZBURG: Dank Hilfe aus Würzburg: In einem tansanischen Dorf herrscht Aufbruchstimmung

WÜRZBURG

Dank Hilfe aus Würzburg: In einem tansanischen Dorf herrscht Aufbruchstimmung

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    Freude über die erfolgreiche Bohrung von drei Testbrunnen: Monika Weikert (links) und Sabine Speth vom Tushikane-Verein mit kleinen und großen Bewohnern des Dorfes Mapanda im Südwesten Tansanias.
    Freude über die erfolgreiche Bohrung von drei Testbrunnen: Monika Weikert (links) und Sabine Speth vom Tushikane-Verein mit kleinen und großen Bewohnern des Dorfes Mapanda im Südwesten Tansanias. Foto: Foto: privat

    Es ist noch ein junger Verein, der von Würzburg aus zu verbesserten Lebensverhältnissen im ostafrikanischen Tansania beitragen will. Vor knapp zwei Jahren haben einige Engagierte den Verein „Tushikane“ gegründet, was in der Landessprache Kisuaheli so viel bedeutet wie: Gemeinsam sind wir stark.

    Vor wenigen Wochen nun hat eine Delegation aus Würzburg das Dorf Mapanda besucht und sich vom wirksamen Einsatz der Sachspenden überzeugt. Der Verein fördert verschiedene Projekte in dem 6000-Einwohner-Ort im Südwesten des Landes. Zur Besuchergruppe aus Mainfranken gehörten Monika Weikert, Clemens Zeller, Sabine Speth und der aus Tansania stammende Vereinsvorsitzende Stephen Makinya.

    Die beiden letzteren haben unserer Zeitung einen ausführlichen Bericht über den Fortgang der Projektarbeit geliefert. Fazit: Die Hilfe kommt an, doch neue Herausforderungen warten – etwa die Versorgung mit Solarstrom. Generell unterstützt Tushikane soziale Projekte für Bildung, Gesundheit und Landwirtschaft in ländlichen Gebieten Tansanias.

    Viel zu tun gibt es in der Kihansi-Sekundarschule im Dorf Mapanda. Dort erhalten Waisenkinder über den Verein Sachleistungen wie Schuluniform, Schulmaterialien oder die Miete für die Unterkunft. „Ohne diese Unterstützung hätten manche Waisenkinder die Schule abgebrochen“, lautete das einhellige Urteil des Schulkomitees. Eine Vertreterin meinte: „Viele schlafen ohne Matte und Decke auf dem Boden. In den Monaten Februar bis Juni haben sie kaum etwas zu essen.“ Für diese Kinder sei der Schulbesuch aufgrund der schlechten Lebensumstände besonders schwierig.

    Trotz der vom Verein geleisteten Hilfe ist die Not weiter groß: Von 200 der zuletzt 590 Schüler der Sekundarschule lebt nur noch ein oder überhaupt kein Elternteil mehr. Ab dem kommenden Jahr will Tushikane deshalb weitere Waisenkinder mit 60 Euro pro Jahr unterstützen und sucht hierfür Spender.

    Akuter Büchermangel

    Neben den Waisenkindern wurde in die Schulbibliothek investiert. Stephen Makinya beschreibt die Bücherübergabe: „Groß war die Freude der Schüler, jetzt auch ein Buch in der Hand halten zu können, von dem sie bislang nur etwas erzählt bekamen.“ Der Mangel an Büchern in der Schule ist akut. In der Regel, so der Schulleiter, gebe es für 50 Schüler ein Schulbuch – und das habe meistens der Lehrer. So entstand im Würzburger Verein die Idee, schrittweise eine Schulbibliothek aufzubauen. Hierzu suchen die Schule in Tansania und Tushikane in Deutschland nach Bücherpaten: Dies können Einzelpersonen oder Institutionen sein. Die Spendernamen sollen auf einer Tafel in der Bibliothek verewigt werden. In diesem Jahr konnte Tushikane 207 Bücher – überwiegend Romane und afrikanische Literatur – an die Schule übergeben.

    Ein weiteres dort angesetztes Projekt nennt sich „Kimondo“ (Sternschnuppe). Ziel ist es, die Schule mit Solarstrom zu versorgen und damit die Unterrichtsmöglichkeiten zu verbessern – schließlich lernen viele Schüler nach der Feldarbeit am Nachmittag bis in die späten Abendstunden. Ohne Licht und Strom sind auch nur schwer Lehrer für den Einsatz in dem entlegenen Dorf zu gewinnen. Tushikane überlegt, soweit finanzierbar, eine Solaranlage zu installieren und zunächst ein Klassenzimmer sowie das Lehrerzimmer mit Strom zu versorgen. Schrittweise könnte die Anlage dann erweitert werden.

    Mit 3700 Euro hat der Verein im Februar das Brunnenprojekt für die 6000 Einwohner gefördert. Es wird zu 90 Prozent von der Weltbank finanziert, fünf Prozent steuert die Bezirksregierung bei. Den vom Dorf verlangten Eigenanteil hat zu zwei Dritteln Tushikane übernommen. Die ersten drei Testbrunnen sind gebohrt. In 60 Metern Tiefe ist sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge gefunden worden. Weitere 23 Brunnen sind geplant.

    Info: Tushikane e.V., Konto-Nr. 301 18 44, Liga Bank Würzburg (BLZ 750 903 00), www.tushikane.net

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