(ww) Einst handelte man hier mit Obst, nun wurde die ehemalige Obsthalle in Eibelstadt als „Haus der Musik“ offiziell ihrer neuen Bestimmung übergeben. Zum Festakt begrüßte Bürgermeister Heinz Koch zahlreiche Ehrengäste, darunter auch Marcus Schenk vom nordbayerischen Musikbund.
2001 beschloss der Stadtrat, das Grundstück der Absatzgenossenschaft für Obst- und Gartenbauerzeugnisse Sommerhausen zum Preis von 800 Mark pro Quadratmeter zurückzukaufen, sagte Koch in seiner Festrede. Zum gleichen Preis hatte die Genossenschaft das Gelände 1978 erworben.
Kurzzeitig war das Gebäude seit 2001 verpachtet, teilweise stand es leer. Unansehnliche Farbkleckse verunstalteten das Haus im Laufe der Zeit immer mehr, so der Bürgermeister. Umfangreiche Diskussionen um eine wirtschaftliche Nutzung begannen und wurden kontrovers geführt. Die größten Bedenken gab es wegen des Hochwassers. Schließlich beschloss der Stadtrat, die alte Obsthalle für den ATGV und die Feuerwehrkapelle und Guggemusik umzubauen.
Am 26. März 2009 genehmigte das Landratsamt den Plan, Umbau und Sanierung begannen. Neue Anschlüsse für Kanal, Strom und Gas wurden gelegt und eine Gasheizung eingebaut. Beim diesjährigen Hochwasser erlebte das frisch sanierte Gebäude seine Feuertaufe, sagte Koch. Die Mitglieder der Feuerwehrkapelle hätten aber das Schlimmste verhindert.
Dennoch habe man auf Anraten des Bauausschusses nach dem Hochwasser die Außenhaut noch einmal teilweise geöffnet und den Sockel sowie die Außenwände vor eindringendem Wasser abgedichtet, erläuterte er. Im Innern wurden zusätzliche Schächte eingebaut, die bei einem künftigen Hochwasser ein problemloses Abpumpen möglich machen.
Viel Zeit und Arbeit beim Innenausbau investierten die Vereine: Guggemusik und Feuerwehrkapelle sind mit 636 Arbeitsstunden (10 055 Euro) und der ATGV mit 621 Arbeitsstunden (8 614 Euro) an der Sanierung beteiligt. Feuerwehrkapelle und ATGV spendeten darüber hinaus jeweils 10 000 Euro für den Umbau, Ehrenbürger Pfarrer i.R. Erich Büttner 3 000 Euro.
Für diese großartigen Leistungen bedankte sich Koch. Ebenso dankte er dem Architekten Volker Flury für die nicht immer „ganz leichte Begleitung des Bauwerks“. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf knapp 290 000 Euro, 38 000 Euro gibt es an Zuschuss von der bayerischen Kulturstiftung und knapp 25 000 Euro hat der städtische Bauhof in 1516 Arbeitsstunden dazu beigesteuert.
Der katholische Pfarrer Dr. Frederic Fungula und sein evangelischer Kollege Pfarrer Erich Janek segneten das „Haus der Musik“. ATGV, Guggemusik und Feuerwehrkapelle umrahmten den Festakt musikalisch.
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