Der „Rote Bau“ an der Theaterstraße, bis vor Kurzem Domizil des Gesundheitsamtes, wird zum Verkauf angeboten. Städtebaulich ist es eines der markantesten Gebäude in der Würzburger Innenstadt, in der Blickachse zwischen Mainfranken Theater und Residenz. Eigentümer ist der Freistaat Bayern. Und da wiederum die Tochter „Immobilien Bayern“, die den Auftrag zur Verwertung des leer stehenden Gebäudes hat.
Man kann nicht sagen, dass man in München nicht wüsste, welche Bedeutung der „Rote Bau“ für die Stadt hat. Optisch ist er ein Blickfang rund um den Kardinal-Faulhaber-Platz. Also hat man das historische Gebäude Anfang September zunächst der Stadt angeboten. Das sei üblich bei so exponierten Objekten, sagt der stellvertretende Leiter der bayerischen Immobilienverwaltung in München Ludwig Weichselbaumer. Mittlerweile hat die Stadt abgesagt. Leider müsse sie von dem Erwerb Abstand nehmen und wünsche einen erfolgreichen Verkaufsabschluss, hieß es gegenüber dem Freistaat.
Auch wenn die Stadt nichts mit der Immobilie anzufangen weiß, ist Weichselbaumer optimistisch. Zwar ist das Haus als Denkmal geschützt und die Bausubstanz ziemlich marode. Der Immobilienfachmann sieht aber in erster Linie das „schöne Haus in einer traumhaften Innenstadtlage“. Schon jetzt würden Kaufinteressenten vorliegen, und zwar „gar nicht so wenig“. Über die Bewerber und ihre Absichten will Weichselbaumer sich in diesem Geschäftsstadium sich nicht äußern. Zumal der Bau seitens der Immobilienverwaltung erst ab Mitte November öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben wird.
Tauglich für eine moderne Verwaltung war der Rote Bau, benannt nach seiner Buntsandstein-Fassade, zuletzt nicht mehr, weshalb zuletzt das Staatliche Gesundheitsamt ausgezogen ist. Es war dort seit 1952 untergebracht. Das Gebäude ist über 300 Jahre alt. Es wurde in den Jahren 1706 bis 1709 von Fürstbischof Johann Philipp von Greifenclau für seine Eltern und Geschwister erbaut. Am 16. März 1945 wurde auch der Rote Bau zerstört, aber große Teile der Außenfassade blieben erhalten und wurden wieder aufgebaut.