Auch Würzburg hat am gestrigen Welt-Aids-Tag wieder Schleife gezeigt, nicht nur in Form der gut hundert Meter langen Version auf dem Hang unterhalb der Festung Marienberg. Auch in der Innenstadt hat der Arbeitskreis „Würzburg zeigt Schleife“ die kleinen roten Symbole zum Anstecken verteilt.
„Wir wollen die Bürger motivieren, eine Aids-Schleife zu tragen und damit ihre Solidarität mit den HIV-Infizierten auf der ganzen Welt zu zeigen“, sagte Martin Heyn vom Gesundheitsamt beim Pressetermin auf der Wöhrl-Dachterrasse mit der überdimensionalen roten Schleife im Hintergrund.
In Bayern sind aktuell etwa 8100 Männer und 1700 Frauen mit dem HI-Virus infiziert, in ganz Deutschland sind es rund 73 000 Menschen. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts haben sich in diesem Jahr bayernweit 380 Menschen neu infiziert, in Unterfranken rechnet man mit 23 bis 25 neuen Fällen. Die Krankheit ist also in Deutschland kein Massenphänomen. „Trotzdem dürfen wir nicht nachlassen“, betonte Heyn. Die Gefahren des HI-Virus dürfen nicht in Vergessenheit geraten, vor allem Aids-Aufklärung an Schulen muss ein wichtiges Thema bleiben. Auch daran sollte die rote Schleife am Festungsberg, die vom Malteser-Hilfsdienst am Abend beleuchtet wurde, am weltweiten Aids-Tag erinnern.
Aids (Abkürzung für „Acquired Immune Deficiency Syndrome“, auf deutsch „erworbenes Immundefekt-Syndrom) wurde als eigenständige Krankheit am 1. Dezember 1981 entdeckt. Seither hat die Krankheit über 25 Millionen Menschenleben gekostet, mehr als 60 Millionen Menschen haben sich infiziert. Weltweit gibt es täglich rund 7000 Neu-Infektionen, darunter tausend Kinder.
Zum Arbeitskreis „Würzburg zeigt Schleife“ gehören das Gesundheitsamt, terre des hommes, die Gemeinschaft Sant' Egidio, die Toleranzfabrik, das schwul-lesbische Zentrum WuF und die Aids-Beratungsstelle Unterfranken.