Durch eine Anfrage der SPD-Fraktion wurde die Rettung des historischen Waschschiffs
Thema im Stadtrat. Jetzt soll es einen Ortstermin mit Stadträten und Fachleuten geben und eine neue Kostenschätzung für die Sanierung. Das Schiff rostet seit zehn Jahren im städtischen Bauhof vor sich hin, ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt.
Kulturreferent Muchtar Al Ghusain berichtete im Stadtrat, dass solche Waschschiffe in Würzburg noch bis 1965 im offiziellen Betrieb gewesen seien. Dort wurde im Main über einen langen Zeitraum Wäsche gewaschen. Als die elektrischen Wasch-maschinen in den Haushalten Einzug hielten, hatten die eisernen Boote am Main allerdings ausgedient. Ursprünglich gab es sieben solcher Waschschiffe in Würzburg. Nur noch eines ist übrig geblieben. Es lagert – wie berichtet – seit 2002 bei der Stadt in der Aumühle und ist im Besitz des Main-Franken-Kreises.
Seit dieser Zeit sei nichts passiert, bestätigte Al Ghusain. 2004 habe es eine Kostenschätzung für die Sanierung gegeben. Damals sei man von 13 000 Euro ausgegangen. Der Rost hat dem Schiff seither deutlich zugesetzt, weshalb die Kostenfrage erneut gestellt werden muss. Inzwischen scheint es aber auch darum zu gehen, ob sich der Aufwand überhaupt noch lohnt und eine Sanierung noch möglich ist.
Wenn das Thema angegangenen wird, geht es nach Meinung des Kulturreferenten allerdings auch um Fragen, welchen Aufwand man sich jährlich leisten will, wie der laufende Betrieb aussieht und wie das Schiff im Winter gelagert wird. Es bräuchte eines geeigneten Ortes am Main, wo auch Gästeführer das Schiff in ihre Führungen einbeziehen könnten.
OB sieht Sicherheitsfragen
Den zu finden, hatte Oberbürgermeister Georg Rosenthal kürzlich auf Anfrage seine Zweifel. Er nannte auch Sicherheitsfragen, die geklärt werden müssen. An dieser Argumentation hatte wiederum Alt-Oberbürgermeister Jürgen Weber seine Zweifel, wie er im Gespräch feststellte. Schließlich habe die Stadt auch einen Liegeplatz für ein Schiff mit Fisch-Restaurant im Bereich des Alten Kranen gefunden. Dieses Schiff sei überhaupt nicht historisch und vom Zeitraum noch gar nicht so lange her.
So bleibt die Vermutung von Georg Götz, Vorsitzender des Main-Franken-Kreises, dass die Stadt kein Interesse hat, das Waschschiff zu erhalten.
Geld für die Sanierung hatte zur Verfügung gestanden. Erst 2010 hatte der Stadtrat 4000 Euro für das Waschschiff bewilligt, die dann nicht ausgegeben werden mussten. Der Verschönerungsverein hatte 9000 Euro zugesichert und 1000 Euro hat Götz inzwischen an die Stadtführer zurückgegeben, die für den Erhalt des Waschschiffes gesammelt hatten.