Das Naturdenkmal Storchenbrünnlein stand in diesem Jahr auf dem Pflegeprogramm des Landschaftspflegeverbandes Würzburg.
Gebüsch, einige Pappeln und Weiden kennzeichnen das Feuchtbiotop, das auf dem Weg vom Heuchelhof nach Rottenbauer rechts auf freiem Feld nahe den Straßenbahngleisen auffällt. Gerade die Bäume aber bedrohen durch starken Laubfall im Herbst seit Jahren das kleine Gewässer von etwa 100 Quadratmetern.
Schichtwasser sickert von höher gelegenen Feldern in das Storchenbrünnlein. Solche Wasserflächen, auf den ansonsten trockenen Muschelkalkflächen des Würzburger Raums sind eine schützenswerte Rarität.
Um nicht den Boden zu verdichten, wurde der Schlamm mit einem Saugbagger im frostfreien Dezember aus dem Gewässer gepumpt. Das Steilufer des Storchenbrünnleins ist für Amphibien zum Laichen nicht besonders gut geeignet.
Westlich vom Gewässer befindet sich eine bereits verlandete Feuchtfläche. Deshalb schafft jetzt bei gefrorenem Boden ein Bagger hier Ausmuldungen, in denen wechselfeuchte Wasserflächen als Laichgewässer entstehen sollen. Diese Maßnahmen werden „das Kleinod zum Leben erwecken“, kommentierte Umweltreferent Wolfgang Kleiner.
Unterschiedliche Vorstellungen
Im Landschaftspflegeverband, einem eingetragenen Verein, sind die Stadt Würzburg, der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz sowie Landwirte und Winzer vertreten, die zum Teil unterschiedliche Vorstellungen von Naturschutz haben. Spenden und Zuschüsse des Bayerischen Staates finanzieren die Pflegemaßnahmen. Die Durchführung liegt in Händen des Gartenamtes der Stadt.
In den vergangenen Jahren wurden bereits das Seelein und der Schafbrunnen am Heuchelhof, die Feuchtfläche „Am Ried“ in Versbach und der Strudlbrunnen (Schlangensee) am Hubland entschlammt und „somit dauerhaft gesichert“, wie es in der Pressemitteilung des Landschaftspflegeverbandes heißt.