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ERLABRUNN: Weckesser-Haus wird doch nicht verkauft

ERLABRUNN

Weckesser-Haus wird doch nicht verkauft

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    Zukunft wieder offen: Der Gemeinderat hob den Beschluss, das Weckesser-Haus zu verkaufen auf.
    Zukunft wieder offen: Der Gemeinderat hob den Beschluss, das Weckesser-Haus zu verkaufen auf.

    Einen im Vorjahr in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschluss zum Verkauf des so genannten Weckesser-Hauses hob der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bei einer Gegenstimme mehrheitlich auf. Für Bürgermeister Günter Muth bedeutet dies die zwangsläufige Umsetzung des Ergebnisses einer Bürgerbefragung zu Jahresbeginn.

    Um eine Episode reicher ist die Geschichte um das so genannte Weckeresser-Haus in Erlabrunn. Dessen Verkauf hatte der Gemeinderat beschlossen, nachdem das 538 Quadratmeter große Areal direkt neben dem Rathaus im Herzen Erlabrunns im Jahr 2003 von der Gemeinde unter Nutzung des Vorkaufsrechts erworben worden war. 325 Quadratmeter umfasst die bestehende Bebauung, deren Bestand sich allerdings zunehmend verschlechtert. Aus finanziellen Gründen war eine Sanierung oder Umnutzung durch die Gemeinde bisher stets verschoben worden.

    Bewegung in die mögliche künftige Nutzung des Weckesser-Hauses kam im Frühjahr 2011 durch eine Anfrage der Stiftung Petronella Bausenwein aus Zell. Diese wollte das Anwesen nach Umbau als Hospiz nutzen. Jedoch stieß das Vorhaben auf breite Ablehnung innerhalb der Bevölkerung. Ein Bürgerantrag forderte eine Umnutzung des Areals. 71 Unterzeichnende sprachen sich dabei gegen einen Verkauf des Areals, jedoch für eine Umgestaltung in einen Platz oder Hof für alle Bürger aus. Wie schon in der Vergangenheit aber verhinderten einzig die fehlenden finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde dieses Unterfangen.

    Eine Bürgerbefragung zu Jahresbeginn hatte nach Auffassung von Bürgermeister Günter Muth als wesentliches Ergebnis eine klare Tendenz zur Ablehnung eines Verkaufs ergeben. Auf 339 Fragebögen war aus der Bevölkerung der Abriss des Gebäudes und anschließender Nutzung des Areals als neuen Ortsmittelpunkt gefordert. Auf 72 Fragebögen war die Sanierung und Umnutzung des Anwesens unter Zuführung einer neuen Nutzung genannt, während der Verkauf des Anwesens 103 Mal als Lösung gewünscht wurde.

    Hinsichtlich möglicher Auflagen des Denkmalschutzes informierte sich Bürgermeister Günter Muth auch beim zuständigen Sachbearbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde im Landratsamt, Günther Führich. Er könne lediglich eine Empfehlung abgeben, eine Stellungnahme sei ihm nicht möglich, da er das Gebäude nicht besichtigt habe, erklärte Führich. „Ohne die Örtlichkeit genauer zu kennen“ sprach sich Führich „für den Erhalt der Bildstock-Mauernische und das Sandsteingewände am Eingang des Weckesser-Hauses aus.“ Dies hatte Bürgermeister Günter Muth gegenüber dem Gemeinderat als Ablehnung eines Abrisses interpretiert.

    Wie schon bei der Veröffentlichung des Ergebnisses der Bürgerbefragung bekräftigte der Gemeinderat die weitere Diskussion der Thematik innerhalb des Kulturausschuss. Davon verspricht sich das Gremium Lösungsansätze für die künftige Nutzung des Areals, wenngleich der Gemeinde auf absehbare Zeit auch weiterhin die finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten fehlen, wie das Ortsoberhaupt verdeutlichte.

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