Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge habe den hungerstreikenden Iranern in Würzburg mündlich mitgeteilt, dass die vier dort vorliegenden Fälle bearbeitet worden seien. Das sagte Baset Soleimani, Sprecher der protestierenden Iraner am Freitag. Nach dieser Nachricht hätten alle Männer ihre zum Teil seit Wochen zugenähten Lippen wieder geöffnet. Auch den Hungerstreik hätten sie beendet. Lediglich Mohammad Hassanzadeh Kalali verzichte weiterhin auf Nahrung. Er fordert nach wie vor eine schnelle Auskunft des Auswärtigen Amts, damit das Verwaltungsgericht Regensburg seinen Fall endlich bearbeiten kann. Neben ihm warten noch drei weitere Asylbewerber auf einen Gerichtstermin.
Ebenfalls am Freitag übergaben Fabio Reinhardt und Kevin Culina von der Piratenpartei den demonstrierenden Asylbewerbern eine Spende von 501 Euro. Das Geld stammt von einem Spender, der eine Hose Reinhardts bei Ebay ersteigert hatte. Die kurze Hose hatte für Aufregung gesorgt, weil Reinhardt sie als Vertreter der Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus trug. Andere Abgeordnete kritisierten seinen Kleidungsstil als „unpassend“.
„Der Höchstbietende hat das Geld eigentlich gespendet. Die Hose wollte er gar nicht haben“, so Kevin Culina von der Piratenpartei. Er hatte die Auktion initiiert. Dass der Erlös den protestierenden Würzburger Asylbewerbern zugute kommt, wurde schon vor der Auktion angekündigt. Die Asylbewerber, sind dankbar für die Spende. „Da wir nicht arbeiten dürfen, zählt für uns jeder Euro“, so Sprecher Baset Soleimani.