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Fachhochschule gewinnt Petrini-Preis

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Fachhochschule gewinnt Petrini-Preis

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    The winner is: Der Fachhochschulneubau am Sanderheinrichsleitenweg gewinnt den Petrini-Preis 2012. Der Bau, vor einem Jahr in Betrieb genommen, sei „klar und selbstbewusst, aber gleichzeitig zurückhaltend gegenüber Natur und Landschaft“, urteilte das Preisgericht.
    The winner is: Der Fachhochschulneubau am Sanderheinrichsleitenweg gewinnt den Petrini-Preis 2012. Der Bau, vor einem Jahr in Betrieb genommen, sei „klar und selbstbewusst, aber gleichzeitig zurückhaltend gegenüber Natur und Landschaft“, urteilte das Preisgericht. Foto: Foto: Johannes Kiefer

    Neubauten sind in Würzburg nicht selten eine umstrittene Angelegenheit. Ein klare Angelegenheit war dagegen die Siegervergabe beim Antonio-Petrini-Architekturpreis der Stadt. Einstimmig kürte das Preisgericht den vor einem Jahr in Betrieb genommen Neubau der staatlichen Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt auf der Keesburg zum Gewinner. 20 Bauherren hatten sich am diesjährigen Wettbewerb beteiligt.

    Zweiter Preisträger wurde das Mariannhill-Ladengeschäft in der Salvatorstraße, dritter die umstrittene Steinburg-Erweiterung „Refugium“ – eine Entscheidung, die Jurymitglied Willi Dürrnagel als „Provokation“ geißelte.

    Seit 1996 vergibt die Stadt, unterstützt von der Mediengruppe Main-Post und der „Beton-Marketing Süd“, alle zwei Jahre den nach dem berühmten italienischen Baumeister benannten Bauherren-Preis, der in Form einer Statue vergeben wird. „Wir möchten damit den Mut und die Stilgebung der Bauherren belohnen“, sagte Oberbürgermeister Georg Rosenthal bei der Preisverleihung am Samstag im Wappensaal des Rathauses. Denn diese würden schließlich den Bau bezahlen.

    Das Bewerberfeld um den neunten Petrini-Preis war breit: Von der privaten Wohnhaussanierung bis zum staatlichen Neubau, vom Umbau eines denkmalgeschützten Lazaretts bis zum Bau eines Geschäftshauses reichten die Einreichungen.

    „Die maßstäblich gut proportionierte Hotelanlage schmiegt sich sensibel an die Hangkante“

    Stadtbaurat Christian Baumgart zum Steinburg-Anbau

    Wie der OB betonte, seien Größe oder Bekanntheit in der Öffentlichkeit keine Kriterien für das Preisgericht. „Was zählt, sind alleine Qualität der Architektur und städtebaulicher Anspruch.“ Beide Bedingungen erfüllt der Sieger nach einhelliger Ansicht des Preisgerichts hervorragend. Stadtbaurat Christian Baumgart nannte den vom Dortmunder Büro Gerber Architekten entworfenen FH-Neubau für 950 Studienplätze der Fachbereiche Gestaltung und Informatik einen „beispielhaften Beitrag zum heutigen Hochschulbau“. Das Gebäude am Sanderheinrichsleitenweg präsentiere sich „klar und selbstbewusst“, aber gleichzeitig „zurückhaltend gegenüber Natur und Landschaft“. Bei maßvoller Höhenentwicklung folge der Baukörper geschickt dem Geländeverlauf.

    OB Rosenthal fasste die Wirkung des 33 Millionen Euro teuren Neubaus, der erst nach einem gewonnenen Bürgerentscheid errichtet werden durfte, so zusammen: „Wer dort arbeitet, bekommt gute Laune.“

    Lobende Worte auch für den Zweitplatzierten, das Ladengeschäft mit Büros vor dem ehemaligen US-Hospital in der Marianhillstraße. An dem Flachdachbau würdigte Baumgart die „zurückhaltende Eleganz, sparsamen Details und sensible Durcharbeitung von Proportionen, Material und Farbsprache“. Das Haus sei ein „ermutigendes Beispiel“ für zeitgemäße Nahversorungs- und Bürogebäude.

    Mit dem dritten Preis wird der Versuch gewürdigt, alte und neue Bausubstanz zu verbinden. Wie der Vorsitzende des Preisgerichts, Norbert Diezinger, erläuterte, hatten sich dieser Aufgabe zwölf Bauherren gestellt. „Dies zeigt eine wachsende Bereitschaft und den Mut der Architekten, sich mit den Bauten der Vergangenheit auseinanderzusetzen.“ Der Eichstädter Architekt, ein Mitglied der Stadtbildkommission, führte aus, dass das Nebeneinander von Alt und Neu gelungen sei, wenn sich das Neue klar abhebt und eine zeitgemäße, architektonische Qualität besitzt.

    Das ist beim „Refugium“ an der Steinburg nach Meinung der Jury der Fall. Stadtbaurat Baumgart: „Die maßstäblich gut proportionierte Hotelanlage schmiegt sich sensibel an die Hangkante und nutzt das Terrain gut aus.“ Die vorhandenen Bruchsteinmauern aus den Weinbergen würden geschickt weitergeführt. „Wenn auch in Teilen handwerklich nicht überzeugend“, bildeten sie eine gut platzierte Aussichtsterrasse. Der insgesamt „sowohl in städtebaulicher wie in architektonischer Hinsicht gelungene Entwurf“ überlasse der Steinburg ihr Alleinstellungsmerkmal.

    „Ein Schlag ins Gesicht vieler Würzburger“, nannte CSU-Stadtrat Willi Dürrnagel die Entscheidung. Als Jurymitglied hatte er dagegen gestimmt. Angesichts „der breiten Ablehnung in der Bevölkerung“ sei der Drittplatzierte „eine Provokation der Stadtverwaltung“. Als Verschönerungsvereinsvorsitzender hatte Dürrnagel das im Sommer eröffnete „Refugium“ als „Bausünde“ kritisiert.

    Anerkennungen des Petrini-Preises 2012 gingen an den Umbau des ehemaligen Militärhospitals zum Mönchbergpark, an das neue Seminar- und Hörsaalgebäude der Universität am Hubland und ein privates Wohn- und Atelierhaus in der Kürnachtalstraße.

    Ausstellung: Alle 20 beim Petrini-Preis eingereichten Arbeiten sind bis 26. Oktober im Foyer des Rathauses zu sehen.

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