Auch Heidingsfeld hat ein gestrandetes Waschschiff. Das bis Ende der 1950-er Jahre im Stadtteil gegenüber der Naturheilinsel gelegene Exemplar ist seit rund zwei Jahrzehnten auf dem Gelände des städtischen Gartenamts untergebracht.
Nun beantragte SPD-Stadtrat Udo Feldinger im Namen der gesamten Fraktion in einem Brief an den Oberbürgermeister, dessen weiteren Verfall zu stoppen, die Sanierungskosten zu ermitteln sowie nach einem möglichen Standort zu suchen. In der letzten Stadtratssitzung wurde dieser Antrag auf Vorschlag des OB zurückgestellt, obwohl die Verwaltung in der Beschlussvorlage die Weiterverfolgung befürwortet hatte.
„Es ist erfreulich, dass sich neben dem im städtischen Bauhof stehende Würzburger Waschschiff ein weiteres Waschschiff auf einem stadtinternen Gelände befindet“, schreibt Feldinger. Diese Exemplare seien „ein Stück Würzburger und Heidingsfelder Geschichte und sollten kein Schattendasein führen“.
Attraktivitätssteigerung
Seiner Ansicht nach würden eine Restauration und ein öffentlichkeitszugänglicher Standort „sicherlich auch zu einer weiteren touristischen Attraktivitätssteigerung der Stadt beitragen“. Feldinger beantragte außerdem, „eine Mittelakquirierung durch Zuschüsse aus beispielsweise tourismusfördernden Maßnahmen zu prüfen“. Ergänzend meinte er, dass die für das Flottmachen des Waschschiffes notwendigen Ausgaben bestimmt durch Fördermittel reduziert werden könnten, „in ähnlicher Weise, wie sie momentan auch für ein Projekt an der Weinlage ,Würzburger Stein' im Gespräch sind“.
Feldinger teilte nach der Stadtratssitzung mit, der Antrag sei deshalb zurückgestellt worden, weil OB Georg Rosenthal die Kosten für ein externes Gutachten, die sich „im vierstelligen Euro-Bereich bewegen“, zu hoch gewesen seien. „Der Antrag, der vom Gelächter einiger Mitglieder des Stadtrates begleitet wurde, wurde zurückgestellt“, erklärte er. Er habe dies so hingenommen, da eine Mehrheit des Gremiums durch das Plädoyer des OB nicht möglich gewesen sei.
„Ich möchte nochmals betonen, dass das Heidingsfelder Waschschiff in den 1990-er Jahren bereits grundiert und sandgestrahlt wurde und sich somit aller Wahrscheinlichkeit nach in einem besseren Zustand befindet als das Würzburger“, betont Feldinger. Auch wenn inzwischen seiner Kenntnis nach ein Sponsor für die Restauration des Würzburger Waschschiffes gefunden worden sei, „ist es unverhältnismäßig und unkollegial, den Antrag ins Lächerliche zu ziehen.“