Sie war schon bunter, witziger und schriller. In diesem Jahr kam die Rosa-Hilfe-Gala, deren Reinerlös in die Beratungstätigkeit zu schwulen Themen investiert wird, arg brav daher.
Unter der Schirmherrschaft von OB Georg Rosenthal im ausverkauften Bockshorn präsentierten sich Künstler, die für den guten Zweck auf ihre Gage verzichteten. Glanzvoller Höhepunkt, neben den Profis Birgit Süß & Heike Mix, waren „SLTSCH“, zwei lesbische, gut gelaunte Frauen, die Musikkabarett vom Feinsten präsentierten. Ihr herrlich ironisches Lied „An Tagen wie diesen – wünsch ich mir, ein Mann zu sein“ spricht jeder Frau aus der Seele, Zeilen wie „jeder Depp hat heut ne App“ sorgen für Begeisterung und für ihren bissig-charmanten „Würzburg“-Song bekamen die beiden stehende Ovationen.
Weniger zu lachen gab es bei Matthias&Matthias. Die Texte der beiden sind klug und nachdenklich, aber für eine Gala doch auch recht ernst. Birgit Süß & Heike Mix glänzten als „Messie und Mopsie“, Mix hatte die Lacher auf ihrer Seite, als sie ihre Gedanken zum Thema Schönheit ausbreitete. Und als Süß „Eva, du hast den Führer geküsst“ sang, war der Jubel groß. Johannes Wolf gab „den Schwulen in seiner ganzen Verzweiflung“, Daniel Herzig trug gefühlvolle Klavierstücke vor und Camilla Bee zeigte viel Bein und glanzvolle Fummel. Sotto Voce, der Chor des WuF-Zentrums, hatte sehr getragene Melodien mitgebracht und Markus Freudinger führte durch das Programm.
Am Ende des langen Abends verabschiedete das Rosa-Hilfe-Team sehr herzlich sein Mitglied Hans Gürtler. Der „Macher“ der Rosa-Hilfe-Gala wird Würzburg bald verlassen, will der Veranstaltung aber weiter treu bleiben.