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WÜRZBURG: Lothar Michel: Macher mit Leidenschaft fürs Kino

WÜRZBURG

Lothar Michel: Macher mit Leidenschaft fürs Kino

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    Kinomann mit Leib und Seele: Lothar Michel feierte jetzt seinen 70. Geburtstag. Das Bild zeigt ihn im Cineworld mit (von links) Schauspielerin Bettina Mittendorfer, Ehefrau Gertrud und Tochter Julia.
    Kinomann mit Leib und Seele: Lothar Michel feierte jetzt seinen 70. Geburtstag. Das Bild zeigt ihn im Cineworld mit (von links) Schauspielerin Bettina Mittendorfer, Ehefrau Gertrud und Tochter Julia. Foto: Foto: Ingrid Weigert

    Langweilig war es ihm wohl nie in seinem Leben, bei all dem, was er schon gemacht hat. Doch für eines ist Lothar Michel in ganz Würzburg bekannt: für seine Kino-Leidenschaft. Michel feierte jetzt im Kreise seiner engsten Familie, mal ganz ohne Kino, seinen 70. Geburtstag. Er ist Mitinhaber des größten Kinos der Region, dem Cineworld im Mainfrankenpark.

    Der zweite Weihnachtsfeiertag gehörte seiner Frau Gertrud und seinen Töchtern Dorothée und Julia. Julia hat die Faszination Kino vom Vater geerbt, sie ist Kinoleiterin im Cineworld. Im Großkino war der Unternehmer an diesem Tag selbst nicht, ein Weg, den er sich sonst an kaum einem Tag nehmen lässt.

    Denn an Ruhestand denkt der geschäftsführende Gesellschafter des Cineworld noch lange nicht. Lothar Michel wird eigentlich als Ur-Würzburger geführt, wurde aber am 26. Dezember 1942 in Alzenau am Untermain geboren. Er kam nach der Grundschulzeit nach Würzburg, weil seine Eltern hier ein Kino aufbauten.

    Bekannt geworden ist Michel durch seine vielen Unternehmungen, die alle ihren Weg in eine breite Öffentlichkeit fanden. So war der Unternehmer nicht nur Kinobesitzer – gemeinsam mit Hildegard Jung betrieb er das Corso, Passage, Rex und City und alleine das Odeon – er war auch Disco-Betreiber und Hähnchenbrater. Die wenigsten wissen noch, dass Michel in der Eichhornstraße und Kaiserstraße Hähnchen, Pommes, Burger und Schaschlik unter dem Namen „Picnic“ verkaufte.

    Es gab schon viele Termine zwischen dem Unternehmer und der Redaktion, besonders als es um die Serie „Die wilden 70er Jahre“ ging. „Ich mochte schon immer Musik und hatte damals Bock auf eine Disco“, erzählte der Kinomann in so einem Gespräch salopp. Und so wurde aus dem Odeon-Kino der Club Odeon 2000. Bis 1979 dauerte die Disco-Neigung. Im Odeon gingen die Stars aus und ein, beschrieb Michel die Szene: Graham Bonnie, Gunter Gabriel oder Christian Anders. Für ein Jahr kam dann auch noch „Die Disco“ an der Löwenbrücke als „Tilbury“ dazu. Sein damaliger Partner war Bernd Freier, mittlerweile Chef von s.Oliver.

    Sein ganzes Leben hat allerdings das Kino überstrahlt. Sein Vater legte ihm diese Leidenschaft allerdings auch in die Wiege als Familientradition. Josef Michel gilt gemeinsam mit Karl Maier als Würzburger Kinopionier. Sie eröffneten im Dezember 1949 das Corso-Kino in der Kaiserstraße, in einer von Bomben zerstörten Stadt und sorgten so für erste Abwechslung im damals traurigen Würzburger Alltag. Schon früh arbeitete Lothar Michel im elterlichen Unternehmen mit. 1964 übernahm er gemeinsam mit Hildegard Jung – Karl Maier war ihr Großvater – die Theaterleitung im Corso.

    Doch der sinkende Stern der Kinos machte auch vor Würzburg nicht halt. Und es gab Einbrüche in der blühenden Kino-Landschaft. So schlossen im Laufe der Zeit erst das City anno 1999, dann das Bavaria (1999), das CC (2001), das Odeon (2003) und als letztes unternehmerisch geführtes Programmkino schließlich das Corso im Jahr 2009.

    Sicher hatten die beiden Multiplexe Cinemaxx in Würzburg und Cineworld im Mainfrankenpark ihren Anteil daran. Michel hatte als Mitinhaber das Cineworld 1999 eröffnet, die Flebbe-Gruppe im gleichen Jahr das Cinemaxx. Michel jedenfalls ist Mitinhaber eines der erfolgreichsten Kinos der Region.

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