An diesem Samstag, 9. Februar, wird in Kürnach Altbürgermeister Otto Habermann 90 Jahre alt. Dazu findet im Alten Rathaus ein feierlicher Empfang für das Urgestein der Kürnacher Kommunalpolitik statt. Habermann hat einst den Beruf des Färbers und chemischen Reinigers gelernt und war zwei Mal Kreissieger im Berufswettkampf. Von 1940 bis 1944 diente er bei der Luftwaffe und geriet Ende Juli 1944 in russische Kriegsgefangenschaft. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft schulte er zum Heizungsbauer und Installateur um, besuchte im Anschluss die Meisterschule und gründete im März 1961 seine eigene Firma. In dieser Zeit war er acht Jahre lang als Fachlehrer für praktischen Unterricht an der Berufsschule Würzburg tätig und weitere Jahre im Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Unterfranken. Für diese Tätigkeiten erhielt er 1978 die Ehrennadel mit Silberkranz des Fachverbandes Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik in Bayern. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich bei den verschiedensten Vereinen und Verbänden, insbesondere bei der kommunalen Selbstverwaltung. Habermann war dritter, zweiter und von 1984 bis 1996 erster Bürgermeister der Gemeinde Kürnach. Bis zum Jahr 2001 war er noch Mitglied des Gemeinderates. Der Jubilar kann somit auf 45 Jahre kommunale Tätigkeit zurückblicken. Er bekam unzählige Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande, die Anerkennungsurkunde des Freistaates Bayern für langjähriges Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung, die Ehrenplakette des Landkreises Würzburg in Silber, die Ehrennadel in Gold der Freien Wähler, Landesverband Bayern, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Bayerischen Soldatenbundes und die Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Kürnach. Eine große Leidenschaft Otto Habermanns war stets das Reisen. Mehrmals war er in Russland, in den USA, Kanada, Ägypten und Mexiko, sowie in fast allen europäischen Ländern. Nachdem im Jahr 2000 kurz vor Weihnachten seine Frau starb, kümmerte er sich um seine behinderte Tochter. Erst nachdem er sich selbst einer Operation hatte unterziehen müssen, hielt er es für vernünftiger, sie in die Obhut eines Heimes zu geben, sagt er. Dort besuche er sie regelmäßig. Habermann hat zudem ein Buch geschrieben. „Auf einem langen Weg“ beschreibt seine persönlichen Erlebnisse bis 1949. Die Zeit bis heute ist in Bearbeitung. Fortsetzung folgt also. Zum Geburtstag gratulieren neben vielen politischen Größen die beiden Töchter, ein Enkel und ein Urenkel. Text & Foto: Nadja Kess
KÜRNACH