Tief eingeschneit war zeitweise das Gut Gieshügel auf der Höhe zwischen Gerbrunn, Randersacker und Theilheim diesen Winter. Und der Frost ließ die weißen Dampfschwaden, die an der Ostseite des geschlossenen Gehöfts aufstiegen, besonders hervortreten. Wer würde dahinter eine Alkohol-Destille vermuten? Wohl die wenigsten. Doch tatsächlich existierte hinter diesen Gutsmauern seit April 1887 eine Brennerei. Seit 1912, also seit über 100 Jahren, als Kaiser Wilhelm II. das Reichsmonopolgesetz unterschrieb, eine „Verschlussbrennerei“. Ein Jahrhundert lang wurde hier aus Getreide hochprozentiger Industriealkohol hergestellt. Doch nun zum letzten Mal.
GERBRUNN