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RÖTTINGEN: Nichts geht mehr im Stadtmühlgässlein

RÖTTINGEN

Nichts geht mehr im Stadtmühlgässlein

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    Gesperrt: Der Bauzaun im Röttinger Stadtmühlgässlein wird wohl noch eine Weile stehen. Zum Ärger der Anlieger. Denn der Stadtrat will das einsturzgefährdete Haus an der Ecke zur Untergasse nicht kaufen. Der Eigentümer soll es abreißen.
    Gesperrt: Der Bauzaun im Röttinger Stadtmühlgässlein wird wohl noch eine Weile stehen. Zum Ärger der Anlieger. Denn der Stadtrat will das einsturzgefährdete Haus an der Ecke zur Untergasse nicht kaufen. Der Eigentümer soll es abreißen. Foto: Foto: THOMAS FRITZ

    Zu einem symbolischen Betrag von einem Euro hätte die Stadt nun das baufällige Haus kaufen können (wir berichteten). Die Untere Denkmalschutzbehörde am Landratsamt Würzburg würde – wenn sich das Grundstück in die weitere städtebauliche Entwicklung Röttingens einfügt – unter bestimmten Umständen sogar einem Abbruch zustimmen, teilte Bürgermeister Martin Umscheid am Montagabend dem Stadtrat mit.

    Die Denkmalschützer haben dem Eigentümer verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Nachnutzung des Hauses – besonders das unter Putz liegende Fachwerk aus dem 18. oder 19. Jahrhundert ist prächtig und erhaltenswert – aufgezeigt. Dabei auch die Möglichkeit, Untersuchungen über die Standsicherheit des Hauses anzustellen. „Dafür gab es sogar eine Förderung“, sagt Armin Stumpf, Leiter der unteren Denkmalschutzbehörde beim Landratsamt Würzburg.

    Nach diesem statischen Gutachten könnte das Haus mit 30 000 Euro notgesichert werden. Eine Gesamtsanierung sei zwar möglich, so Umscheid. Aber: Der Statiker der Stadt gehe davon aus, dass allein für die statische Ertüchtigung zwischen 150 000 Euro und 200 000 Euro ausgegeben werden müssen. Dazu würden noch Kosten für eine Sanierung kommen.

    Seit mehr als 40 Jahren steht das Haus im Stadtmühlgässlein Nummer drei leer. Und in dieser Zeit hat der Eigentümer nichts am Haus gemacht. Das ärgert Stadtrat Marco Karl. „Ich finde es nicht richtig, dass Leute, die über Jahre hinweg nichts tun, auch noch belohnt werden“, lehnt er den Vorschlag ab, das Haus für einen Euro zu kaufen und dann auf Kosten der Bürger abzureißen.

    Bürgermeister Martin Umschein und sein Stellvertreter Josef Geßner schildern die Zwickmühle, in der sich die Stadt befindet. Die Hauptstraße soll saniert werden und das bedeutet, dass die Anlieger nicht mehr aus dem Gässlein rauskommen würden. Sie müssten für die Zeit der Bauarbeiten ihre Autos woanders parken, weil die Ausfahrt in die Untergasse gesperrt ist.

    Bürgermeister Umscheid soll nun mit dem Eigentümer noch mal verhandeln und einen Kompromiss finden. Für einen Euro möchten die Röttinger Stadträte das Haus auf keinen Fall kaufen. Erst, wenn das Haus abgerissen ist, könnte sich der Stadtrat vorstellen, das Grundstück zu erwerben. Parallel zu den Verhandlungen mit dem Eigentümer soll das Landratsamt Zwangsmaßnahmen einleiten und den Hausbesitzer verpflichten, das Gebäude notzusichern.

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