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WÜRZBURG: Heinz Michler: Pädagoge aus Leidenschaft, Christ aus Überzeugung

WÜRZBURG

Heinz Michler: Pädagoge aus Leidenschaft, Christ aus Überzeugung

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    Heute 85:  Der frühere Stadtschulrat Heinz Michler.
    Heute 85: Der frühere Stadtschulrat Heinz Michler. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Wenn Heinz Michler seine Lebensaufgaben ordnet, gibt es eine klare Reihenfolge: Familie, die Schule und ihr pädagogischer Auftrag, die Katholische Kirche und das politische Engagement bei der CSU. Damit sind auch schon die Schwerpunkte gesetzt, aus welchen Kreisen der frühere Schul- und Sportreferent, Stadtschulrat Heinz Michler, in diesen Tagen seine Gratulanten zu erwarten hat. Am heutigen Samstag feiert er seinen 85. Geburtstag.

    Seit zehn Jahren bewohnt Michler ein Apartment für betreutes Wohnen in einer Einrichtung im Frauenland mit bestem Blick über die Stadt zur Festung. Seit vier Jahren allein, nachdem seine Ehefrau Rita, mit der er fast 60 Jahre verheiratet war, vor vier Jahren verstarb. Umsorgt von seiner Familie, den drei Söhnen mit ihren Frauen, sechs Enkeln und einem Urenkel fühlt er sich wohl in seiner Umgebung.

    Heinz Michler verfolgt aufmerksam das Tagesgeschehen über die Zeitung. Vor allem die Stadtpolitik findet noch immer sein Interesse. Seine zahlreichen Ehrenämter in der Diözese und in der Partei, die er noch im Ruhestand ausübte, musste er in den letzten Jahren Zug um Zug abgeben. Und das geliebte Schafkopfspiel pflegt er nur noch im Kreis der Familie. Die Familie ist zu seinem Mittelpunkt geworden. „Ich war noch keinen Sonntag alleine“, freut er sich.

    Frisch wirken seine Erinnerungen, wenn es in einem Gespräch um seinen Lebenslauf und vor allem sein Engagement für das Schul- und Bildungswesen in der Stadt Würzburg geht. Schließlich fielen in seine Ära als Stadtschulrat von 1973 bis 1991 eine ganze Reihe von Schulneu- und Erweiterungsbauten, besonders im Bereich der kaufmännischen und gewerblichen Bildung. Auch die damalige Carl-Diem-Halle wurde gebaut, als ihm 1988 zusätzlich das Sportreferat übertragen wurde.

    „Jetzt ist die Familie mein Mittelpunkt geworden“

    Der heute 85-jährige ehemalige Stadtschulrat Heinz Michler

    Geboren am 15. Juni 1928 in der Zellerau und aufgewachsen im Hauger Viertel ist Heinz Michler ein echter Würzburger. Seine pädagogische Laufbahn begann er als Volksschullehrer, wo er zunächst Klassenlehrer und Schulleiter an den Schulen in Holzkirchen, Bad Bocklet und Randersacker war. Schon in dieser Zeit war er politisch engagiert und war in seiner Zeit in Bad Bocklet zehn Jahre für die CSU Mitglied des Kreistages von Bad Kissingen. Ab 1975 kümmerte er sich als Seminarleiter um den Lehrernachwuchs.

    Nur sehr kurz war er 1973 Schulrat beim staatlichen Schulamt im Landkreis Würzburg, ehe ihn im Juli 1973 der Stadtrat von Würzburg zum berufsmäßigen Stadtrat und Stadtschulrat wählte. Dort wurde die ganzheitliche Bildungsarbeit in allen Schularten und Stufen zu seinem pädagogischen Schwerpunkt. Wichtig wurde vor allem der Ausbau der beruflichen Bildung. In seiner Zeit entstanden die ersten Angebote ganztägiger Betreuung an Schulen durch Ganztagsklassen und Horte. Nach 42 Dienstjahren begann 1991 sein Ruhestand.

    Seine christliche Grundeinstellung war die Basis für die ehrenamtliche Mitsorge und Mitarbeit in katholischen Verbänden und kirchlichen Räten. Über 50 Jahre gehörte er der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) und über 30 Jahre der Katholischen Elternschaft Deutschland (KED) an. 1970 hatte er als Bezirksvorsitzender der KEG eine „Schule der Eltern“ gegründet und in die Domschule integriert.

    Anliegen war ihm dabei besonders die verstärkte Elterninformation und Elternbildung in Seminaren und die Zusammenarbeit mit Elternbeiräten. Eine Reihe von Informationsblättern und Broschüren tragen seine Handschrift. Drei Jahrzehnte hat er im Diözesanpastoral für den Bereich Schulpastoral und im Diözesanrat, davon viele Jahre als Vorsitzender, in dessen Sachausschuss „Schule und Erziehung“ mitgearbeitet.

    Doch nicht genug des Ehrenamtes. Seit seinem 14. Lebensjahr, also rund 70 Jahre, war Michler in der Kirchenmusik aktiv und spielte die Orgel, zuletzt in der Kapelle der Senioren Wohnanlage „Am Hubland“, das war 2012. Dann zwang ihn eine Krankheit dazu aufzuhören. 20 Jahre leitete er die Kirchenchöre in Bad Bocklet und Holzkirchen.

    Von Bischof Paul-Werner Scheele wurde er zu seinem 60. Geburtstag mit der Bruno-Medaille ausgezeichnet. Die Stadt Würzburg ehrte ihn 1991 mit der silbernen Stadtplakette und die Bundesrepublik mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.

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