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WÜRZBURG: Eichhornstraße: Wo das Pflaster teuer ist

WÜRZBURG

Eichhornstraße: Wo das Pflaster teuer ist

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    Ein Stück Fußgängerzone: So soll der erste Abschnitt der Fußgängerzone Eichhornstraße im Frühjahr 2014 aussehen.
    Ein Stück Fußgängerzone: So soll der erste Abschnitt der Fußgängerzone Eichhornstraße im Frühjahr 2014 aussehen. Foto: Foto: –

    Die künftige Fußgängerzone Eichhornstraße wird ein gutes, aber teures Pflaster. Verlegt werden Natursteinplatten – in zweifacher Ausführung: Die seitlich entlang der Häuser verlaufenden Einkaufswege bestehen aus „Tittlinger Feinkorn Granit“, die so genannte Flanier- und Multifunktionszone in der Straßenmitte zieren Platten von „Hintertiessen Granit“. Der Quadratmeterpreis beträgt 190 Euro, dazu Verlegekosten zwischen 50 und 70 Euro pro Quadratmeter. Das ist das Ergebnis aus der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses, bei dem die Art der Pflasterbeläge beschlossen wurden.

    Ausgewählt war das Steinmaterial eigentlich schon vor der Sitzung, denn die Verwaltung hatte bereits die Ausschreibung durchgeführt – wegen des großen Zeitdrucks, wie Stadtbaurat Christian Baumgart erläuterte. Der erste Bauabschnitt der Fußgängerzone zwischen Schönborn- und Martinstraße mit einer Fläche von gut 1000 Quadratmetern soll fertig sein, wenn dort das Freiersche Geschäftshaus eröffnet wird. Das ist für Frühjahr 2014 geplant.

    „Notwendiger Baubeginn“ für die Pflasterarbeiten für die zwölf Meter breite Straße in diesem Bereich ist laut Baumgart im August. Um nicht in Zeitverzug zu geraten, begutachtete die Verwaltung Anfang April unter Beteiligung des für die Fußgängerzone zuständigen Planungsbüros Steinbacher Consult „zur Meinungsbildung“ zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden im Bauhof sechs Beläge – darunter Betonplatten zum Quadratmeterpreis zwischen 55 und 75 Euro sowie vietnamesischen Granit (etwa 70 Euro).

    „Wir haben es uns nicht leicht gemacht“, rechtfertigte Hans Schrenk, SPD-Stadtrat und Straßenbauexperte den Entscheid für die relativ teuren, aber heimischen Granitsteine aus dem Bayerischen Wald: „Entscheidend ist die Qualität der bis zu 25 auf 60 Zentimeter großen und acht bis zehn Zentimeter dicken Platten.“ Das Material muss gut begehbar, wegen Bau-, Liefer- und Feuerwehrfahrzeugen aber auch belastbar sein. Ebenso soll's gut ausschauen und rutschfest sein, weshalb die Testtruppe die Steinbeläge im trockenen wie im nassen Zustand begutachtete. Nach Main-Post-Informationen war man sich beim Vorentscheid im Bauhof weitgehend einig.

    Letztlich doch zugestimmt

    „Gut benutzbar, pflegeleicht, haltbar und mit einer Oberflächenstruktur für eine möglichst barrierefreie Nutzung“, pries Baumgart in der Sitzung die Steine. Die Zonierung in zwei Pflasterbereiche mit einer zentralen Entwässerungsrinne, sei „geschickt gelöst“, lobte der Stadtbaurat die Arbeit der Planer.

    Für weniger geschickt hielten indes einige Stadträte das Vorgehen der Verwaltung, dass nur die Fraktionschefs das Pflaster mitauswählen durften und der Ausschuss nach bereits erfolgter Ausschreibung den Entscheid nur noch „absegnen“ sollte. „Wir können auch alles rückgängig machen“, bot Baumgart an, was die Mehrheit aber nicht wollte. Gegen drei Stimmen wurden die beiden Granitbeläge beschlossen. Die Auftragsvergabe an die ausführende Firma ist nun Mitte Juli Aufgabe des Hauptausschusses.

    Für den ersten Bauabschnitt sind für die Oberflächenarbeiten rund 1,2 Millionen veranschlagt, für den 720 Quadratmeter großen Abschnitt bis zur Herrnstraße, der Ende 2014 fertig sein soll, stehen 727 000 Euro im Haushalt bereit. Mehr ist derzeit noch nicht finanziert.

    Die Fußgängerzone Eichhornstraße – auf knapp 300 Metern Länge zwischen Schönborn- und Theaterstraße – sowie die geplante Verkehrsberuhigung der Spiegelstraße kostet laut Projektplaner Fey „grob kalkuliert“ um die fünf Millionen Euro. Die Hälfte davon müssen die Anlieger zahlen. Sie wurden über die aktuelle Planung informiert. Wie das Pflaster ausschaut und was es voraussichtlich kostet, wussten sie bislang noch nicht.

    Derweil hat das Bürgerforum beantragt, auch die Wilhelmstraße zwischen Eichhorn- und Herzogenstraße als Fußgängerzone umzugestalten. Den dortigen Anwohnern und Geschäftsleuten, die schon jetzt den Baulärm und -schmutz ertragen müssten, sei eine spätere separate Baustelle nicht zuzumuten. Wenn alles wunschgemäß läuft, ist die Fußgängerzone Ende 2017 begehbar – auf gutem, aber teurem Pflaster.

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