Noch steht eine heißes Kiliani-Wochenende bevor mit Attraktionen wie dem Oldtimer-Treffen am Sonntag mit Fahrt über den Festplatz auf der Talavera und natürlich dem Abschlussfeuerwerk der Schausteller. Dennoch zogen die städtischen Organisatoren schon mal am Freitag eine vorsichtige Bilanz. Der Tenor: Die erhoffte eine Million Besucher aus dem Vorjahr wird nicht mehr erreicht. Mit einem starken kommenden Wochenende – Kiliani endet am 21. Juli – stehen die Erwartungen bei 900 000 Volksfest-Fans. Eine Zahl, mit der man gut leben könne, wie OB Georg Rosenthal, Schausteller, Würzburger Hofbräu und Festwirt Michael Hahn versicherten.
Vor der Pressekonferenz wurde es erstmal laut auf dem morgendlichen, noch geschlossenen Festplatz. Denn es tollten 400 kleine Besucher über Kiliani und die probierten nach Herzenslust die Kinderkarussells aus: 400 Kindergartenkinder hatten die Einladung der Schausteller, des Festwirtes, von den Sponsoren Main-Post, Pavilla und Kindergalerie, gerne angenommen. Die Schirmherrin, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, begleitete ihre jungen Schützlinge über den Platz.
Danach stand weniger Ausgelassenheit als Zahlen und Fakten auf dem Programm. „Warum haben wir die Superzahl von einer Million in diesem Jahr nicht erreicht?“ fragte Rosenthal in die Runde. Die Antwort gab er selbst: „Es war die ganze Zeit sehr heiß auf dem Platz und Würzburg hat dafür eben auch viele Alternativen wie das Dallenbergbad.“ Für ihn war auch die Zahl nicht das wichtigste, sondern Sauberkeit, Sicherheit und ein gutes Miteinander.
„Die Million Besucher ist kein Standardwert, den wir immer erreichen können“, sagte auch der städtische Organisator Alexander Hoffmann. Und er nannte wieder einmal das für Bierzeltbetreiber und Schausteller ideale Wunschwetter: „23 Grad und leicht bewölkt.“
Die Spitzenreiter unter den Fahrgeschäften waren die Wildwasserbahn und der Star Flyer, stellte Schausteller-Sprecher Heiner Distel, der die 85 Unternehmer auf dem Kiliani-Platz vertritt, vor. In den Abendstunden war der Umsatz gut, an den Nachmittagen fehlten die Besucher. Distel setzt auf das letzte Wochenende, denn er kennt die Würzburger: „Die entdecken das Volksfest immer am Schluss.“
Wie immer gibt es keine Zahlen über den Festbierkonsum. Aber Hofbräu-Geschäftsführer Norbert Lange und Festwirt Michael Hahn sind sich einig: „Ein starkes Kiliani.“ Renner war natürlich das Festbier. Aber förmlich durch die Decke ging der Absatz des Radler-Bieres. Und so sprachen beide von einem rekordverdächtigen Umsatz und dem stärksten Fest seit fünf Jahren im Zelt.
Und was sagt die Polizei, die immer mit einer eigenen Wache dafür sorgt, dass Ärger auf dem Platz nicht eskaliert? „Für uns hielt sich die Arbeitsbelastung trotz der vielen Menschen in Grenzen“, sagt Sprecherin Jessica Schaffer. 76 Ereignisse stehen im Kiliani-Protokoll, darunter sind aber auch Vorfälle wie verlorene Kinder und gefundene Geldbörsen. „Die Fäuste sitzen immer locker, wenn zu viel Alkohol im Spiel ist,“ bestätigt Schaffer. Die Negativ-Hitliste: 38-jähriger Mann mit 3,62 Promille, 38-jährige Frau mit 2,82 Promille und ein 14-Jähriger mit 1,14 Promille.