Es ist ein schönes Bild: Erschöpft, aber glücklich sind über 500 Kreuzberg-Wallfahrer am Samstag nach fünf Tagen und 173 Kilometern zu Fuß wohlbehalten und pünktlich wieder in Würzburg eingetroffen. Bei der traditionellen Zwiebelkirchweih in der Semmelstraße und vor dem Neumünster in der Domstraße wurden sie von Angehörigen, Freunden und vielen anderen Menschen mit Applaus und vielen bunten Blumensträußen in Empfang genommen.
„Es war anstrengend, aber wir hatten nur gutes Wetter und eine prächtige Stimmung“, sagte Landrat Eberhard Nuß, der zum siebten Mal den Weg zum heiligen Berg der Franken und zurück auf sich genommen hatte.
Die älteste Wallfahrt in Franken geht zurück auf den 30-jährigen Krieg: Im Jahr 1647 gründeten zwei fromme Gemeinschaften die „Bruderschaft zum Heiligen Kreuz in Würzburg“, die seither jedes Jahr vom 20. bis 24. August die Kreuzberg-Wallfahrt durchführt. „Wer heute bei dieser Stimmung in der Stadt ankommt, der weiß jetzt schon, was er im nächsten Jahr am 20. August vorhat“, sagte Nuß.
An der Rimparer Steige wurden die Wallfahrer – der jüngste war 7, der älteste 80 Jahre alt – von Oberbürgermeister Georg Rosenthal begrüßt. Nach einem flotten Marsch durch das Spalier der Zuschauer in der Innenstadt - Pilgerführer Klaus Rind natürlich vorneweg, Männer und Frauen wie immer getrennt - wurden sie zum Abschluss-Gottesdienst im Neumünster von Bischof Friedhelm Hofmann und Weihbischof Emeritus Helmut Bauer in Empfang genommen. „Die Wallfahrt war wieder toll, es ist jedes Jahr anders. Aber dieser Trubel in der Stadt ist mir fast ein bisschen zu viel“ sagte Heike Moll-Breunig aus Arnstein.
Schmerzende Füße
Andere Teilnehmer berichteten von schmerzenden Füßen, alle waren froh, die 173 Kilometer hinter sich zu haben. Mit einem dick bandagierten Knie kam Anneli Hornung aus Lengfeld vom Kreuzberg zurück.
„Es hat nicht geregnet, es war nicht zu heiß, aber es war anstrengend. Das Knie ist überlastet, aber ich bin einfach weitergelaufen“, sagte die 16-Jährige, die zum zweiten Mal an der Kreuzberg-Wallfahrt teilgenommen hat: „Wenn man es geschafft hat und wieder in Würzburg ankommt, ist man erleichtert und fühlt sich einfach nur gut.“
ONLINE-TIPP
Viele Bilder von der Ankunft der Wallfahrer und der Zwiebelkirchweih im Internet: wuerzburg.mainpost.de