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WÜRZBURG: Rosenthal im Landtag, Friedl nicht - Adolf Bauer vertritt OB

WÜRZBURG

Rosenthal im Landtag, Friedl nicht - Adolf Bauer vertritt OB

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    Am Dienstag kurz vor halb zwei Uhr war alle Ungewissheit beseitigt. Mit Bekanntgabe des letzten unterfränkischen Stimmbezirkes (Aschaffenburg-Ost) bei der Landeswahlleitung war das Landtagsmandat für Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) besiegelt. Er wurde von Listenplatz sieben auf Platz zwei hinter Haushaltsexperte Volkmar Halbleib (Ochsenfurt) nach vorne gewählt.

    Für Würzburgs Grünen-Chef Patrick Friedl hat es dagegen nicht ganz gereicht. Er schaffte Platz drei auf der unterfränkischen Liste der Grünen, die wieder zwei mit zwei Abgeordneten (Kerstin Celina, Thomas Mütze) im Maximilianeum vertreten sind.

    Am 7. Oktober triff sich der neue bayerische Landtag in München zu seiner konstituierenden Sitzung. Bis dahin muss Georg Rosenthal seinen Schreibtisch im Würzburger Rathaus geräumt haben. Der OB fühlt sich durch das Wahlergebnis in seiner Arbeit der letzten Jahre bestätigt. „Es ist aber auch eine Verpflichtung und ein Auftrag für die neue Tätigkeit“, so Rosenthal am Dienstag gegenüber der Main-Post. Welcher Auftrag das ist? „Die Leute wollen, dass die Stimme Würzburgs im Parlament zu hören ist.“ Das Oberzentrum einer bedeutenden Region habe das auch verdient.

    Dabei wolle er auch mit den Abgeordneten anderer Parteien zusammenarbeiten. Rosenthals Verhältnis zu den Würzburger CSU-Abgeordneten Barbara Stamm und Oliver Jörg galt in den vergangenen Jahren als eher unterkühlt. „Man kennt sich“, sagt Rosenthal, „und wir haben für wichtige Dinge in der Region, zum Beispiel am Zeller Bock, schon in der Vergangenheit gut zusammengewirkt.“ Vielleicht rücke man nun noch enger zusammen.

    Wie berichtet, ist trotz Rosenthals vorzeitigem Ausscheiden aus dem OB-Amt keine vorgezogene Neuwahl erforderlich, weil sie zu dicht am regulären Wahltermin 16. März läge. Während der fünfmonatigen Vakanz im OB-Büro übernimmt als Stellvertreter Adolf Bauer (CSU) das Ruder im Rathaus, unterstützt von der weiteren Stellvertreterin Marion Schäfer-Blake (SPD). In Artikel 39 der Gemeindeordnung ist die Vertretung des Oberbürgermeisters entsprechend geregelt. Eine formale Übergabe plant Rosenthal nicht. „Wir haben uns schon immer im Direktorium Aufgaben geteilt, die Bürgermeister waren eingebunden. Da gibt es kein Leck oder Informationsdefizit.“ Bauer und Schäfer seien „erfahrene gestählte Hasen und Häsinnen“ in dieser Funktion.

    Falls es keine Stichwahl gibt, tritt Würzburgs neuer Oberbürgermeister sein Amt wegen der Vakanz bereits am 17. März, am Tag nach der Wahl an. Auch dies ist ungewöhnlich. Die entsprechende Regelung ist laut Auskunft der Regierung von Unterfranken in Artikel 43 des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes getroffen. Ein amtierender OB würde seine Amtszeit bis 30. April zu Ende bringen. So aber bekommt der neue Oberbürgermeister zur sechsjährigen Wahlperiode sechs Wochen aufgeschlagen. Neben dem Oberbürgermeister wird am 16. März auch ein neuer Stadtrat gewählt. Er tritt planmäßig Anfang Mai zu seiner ersten Sitzung zusammen.

    Für Bürgermeister Adolf Bauer, seit 17 Jahren in dieser Funktion, ist die Situation als OB-Ersatz nicht neu. Gut fünf Monate Dauereinsatz hatte er freilich noch nie zu leisten. Er weiß, dass von Oktober bis März viel Arbeit auf ihn zukommt. „Urlaubsreisen gibt es in dieser Zeit nicht“, meinte er am Dienstag auf Anfrage der Redaktion. Und schmunzelnd: „Aber als Rentner habe ich ja keinen Urlaub.“ Er beglückwünscht Georg Rosenthal zu seiner Wahl und hofft, „dass er auch im Landtag für Würzburg kämpfen und arbeiten wird.“

    Für die Interimszeit bis zur Neuwahl will Bauer die Amtsgeschäfte im Rathaus mit der dortigen Mannschaft „im Sinne der Verwaltung und der Bürgernähe“ fortführen. Die Sorge, wichtige Projekte könnten jetzt monatelang auf Eis liegen, hält der ehemalige Finanzdirektor der Diözese für unbegründet. „Wir haben wichtige Vorhaben in der Stadt voranzubringen – die Hubland-Entwicklung, die Landesgartenschau, das neue Congress Centrum, Schulrenovierungen“, sagt Bauer.

    Wichtige Weichenstellungen wird der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen für 2014 im November vornehmen – dann unter Leitung von Bürgermeister Adolf Bauer und Kämmerer Christian Schuchardt. Bekanntermaßen will er für CSU, WL und FDP Rosenthals Nachfolger werden. Für SPD und Grüne tritt Kulturreferent Muchtar Al Ghusain an.

    ONLINE-TIPP

    Viele aktuelle Informationen zu den Wahlergebnissen in Mainfranken: www.mainpost.de/landtagswahl

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