Die alte Eichenrampe am Zeller Tor auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau ist deutlich in die Jahre gekommen. Nach 23 Jahren Standhaftigkeit im Freien ohne Überdachung stellten die Experten der Landegewerbeanstalt fest, dass das hölzerne Bauwerk nicht mehr verkehrssicher ist. Seit wenigen Tagen nun wird die Fußgängerbrücke abgebaut: in Handarbeit.
20 Kubikmeter Holz müssen Maurermeister Uwe Beez und seine Männer im Auftrag des städtischen Gartenamtes abtragen. „Die Schrauben lassen sich ganz gut lösen“, sagt der Handwerker, dessen Arbeit vom starken Regen öfters mal unterbrochen wird. Und noch etwas hindert den zügigen Abbruch: kleine schwarze pelzig Tierchen. Mitarbeiter der Umweltstation haben nämlich festgestellt, dass Wildbienen in den Eichen-Handläufen nisten. Und so müssen die Handläufe vorsichtig abgeschraubt und dann auf die Bastion in den früheren Klanggarten transportiert werden. Dort sollen die Bienenpuppen dann bis zum Frühjahr ungestört siedeln dürfen.
Der alte Fußgängersteg, der vom Zeller Tor in den Apothekergarten führt, verrottete trotz des widerstandsfähigen Eichenholzes. Schon in der Vergangenheit mussten Mitarbeiter des Gartenamtes immer wieder schadhafte Hölzer austauschen aber der Verfall war trotz des hohen Aufwands nicht zu stoppen, sagt Stadtsprecher Christian Weiß. Also musste ein neues Konzept her, das schon im Stadtrat diskutiert und für gut befunden wurde.
Und auch mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurde die feuerverzinkte Stahlkonstruktion wegen der sensiblen Stelle am Zeller Tor besprochen. Von dort gab es keine Einwände. Der Behindertenbeauftragte der Stadt gab ebenfalls seinen Segen dazu. Die neue Brückenkonstruktion wird äußerst wartungsarm sein und damit weniger Kosten verursachen. Etwa 15 000 Euro wird der Abbruch der alten Brücke kosten, 385 000 Euro fallen für Planungskosten und den Neubau an. Der Entwurf zeigt eine filigrane Brücke, die etwas länger und etwas breiter als die Holzkonstruktion ist und sie orientiert sich nicht wie vorher an der Grabenanlage.