Seit Jahren führt das Tiefbau-Referat der Stadtverwaltung ein genaues Brücken-Management und verschafft damit gedruckt dem Stadtrat einen sehr guten Überblick, was mit dem Geld der Stadt geschehen oder geplant ist. Aufgelistet sind weit über 100 Brücken, ob über Straßen oder den Main. Beim neuesten Management-Bericht für den Stadtrat tauchte ein neuer Begriff auf: „Verkehrszeichenbrücken“. Das sind die großen Wegweisungstafeln, die vor allem an den Hauptverkehrsadern über die Straßen ragen. Die Stadt hat die Unterhaltslast für 39 von ihnen zu tragen.
Bauwerksprüfungen haben ergeben, dass viele dieser „Verkehrszeichenbrücken“ schadhaft sind. Aber auch die Füße, also ihre Verankerungen sind marode. Die Standsicherheit dieser Konstruktionen ist nicht mehr gewährleistet. Zumal diese großen auskragenden Hinweisschilder auch großen Wind-Lasten ausgesetzt sind. Einige Schilder mussten aus Sicherheitsgründen bereits abgebaut werden. Das erleichtert Ortsfremden nicht gerade die Orientierung.
Technik nicht auf aktuellem Stand
Laut Bericht des städtischen Tiefbau-Referats mussten bereits mehrere große Wegweisungstafeln, die aufgrund von Schäden nicht mehr verkehrssicher waren, entfernt werden. Demnach fehlen jetzt am südlichen Stadtring fünf große Wegweisungstafeln und vier innenbeleuchtete Wegweiser. Das sind Anlagen, die bisher teilweise sogar innen begehbar waren. Doch was nützt es, wenn die Technik nicht auf dem erforderlichen Stand gehalten werden kann, ja sogar noch hinter den Entwicklungen in Sachen Verkehrsführung und technische Möglichkeiten herhinkt. An machen Stellen wurden Reparaturen fast schon jahrzehntelang versäumt.
Am Stadtring stammen einzelne Wegweisertafeln an den Verkehrszeichenbrücken und Masten sogar schon aus den 1960er Jahren. Ihre Folien sind alt, reflektieren nicht mehr und sind auch sonst kaum noch lesbar. Die Technik sei „hoffnungslos veraltet“, heißt es in dem Bericht. Sie stehen teilweise an falschen Stellen und passen nicht mehr zur vorhandenen Fahrspur-Aufteilung. Dem routinierten einheimischen Autofahrer fällt das kaum auf. In Not kommen eher Ortsfremde.
Das Thema Beschilderung soll jetzt in Würzburg gründlich angepackt werden. Die Stadt muss daher tief in die Tasche greifen. Der Austausch einer Hinweistafel kostet bis zu 6000 Euro. Die Neuberechnung der Statik einer Verkehrszeichenbrücke schlägt mit rund 5000 Euro zu Buche. Eine neue Verkehrsbrücke kostet bis zu 70 000 Euro. Eine Viertel Million Euro ist für 2014 und für die folgenden Haushaltsjahre allein für den Posten Verkehrszeichenbrücken angemeldet.
Ziel ist, fehlende Wegweiser zu ersetzen und an die Fahrspurenaufteilung anzupassen. Beim Ersatz der Wegweiser wird natürlich darauf geachtet, dass sie wirtschaftlicher und sinnvoller sind. Ein innen beleuchtetes Verkehrsschild kostet samt Wartung bei maximalem Stromverbrauch jährlich immerhin 7000 Euro.