Einen großen Fortschritt haben die Pläne für den Windpark auf der Flurlage „Lerchenberg“ in Unteraltertheim gemacht: Inzwischen hat die Green City Energy AG die Baugenehmigung für drei Windräder dort erhalten. Das Unternehmen nimmt die Anlagen voraussichtlich noch in diesem Jahr in Betrieb. Für das vierte Windrad in diesem Bereich hatte die Bürger-Energie Altertheim eG Anfang Dezember 2013 die Baugenehmigung eingereicht. Die Genossenschaft hofft, spätestens Anfang März für diese Anlage grünes Licht zu bekommen.
Laut Laura Rottensteiner, Pressesprecherin der Green City Energy AG, handelt es sich bei den geplanten Windrädern um Anlagen des Typs Nordex N 117: Deren Turm ist jeweils 141 Meter hoch, insgesamt beträgt die Höhe fast 200 Meter. Jedes Windrad verfügt über eine Nennleistung von 2,4 Megawatt. „Die drei Anlagen produzieren pro Jahr etwa 19 Millionen Kilowattstunden Ökostrom“, so Rottensteiner.
„Demnächst“ soll mit dem Bau begonnen werden, so die Sprecherin. „Die Inbetriebnahme ist voraussichtlich noch im Jahr 2014“. Das Investitionsvolumen beziffert Rottensteiner auf circa 4,2 Millionen Euro. Das Unternehmen bietet „finanzielle Bürgerbeteiligungsmodelle“ an. Der Windpark Altertheim sei integriert in den sogenannten Kraftwerkspark II, der nicht nur Windkraftanlagen, sondern auch Strom aus Wasserkraft und Sonnenenergie umfasst.
Bürger-Energie plant Anlage
„Wir haben die mündliche Zusage, dass wir wahrscheinlich spätestens Anfang März die Baugenehmigung bekommen“, sagt Alfred Grimmer, Vorstandsvorsitzender der Ende 2012 gegründeten Bürger-Energie Altertheim eG. Die Genossenschaft hofft ebenfalls, noch heuer ihr Windrad im Bereich „Lerchenberg“ in Betrieb nehmen zu können. Es sei genauso hoch wie die drei Anlagen von Green City Energy und habe die gleiche Nennwertleistung von 2,4 Megawatt.
Grimmer verweist auf die zurzeit „total verworrene politische Situation“. Einerseits wolle man regenerative Energie vor Ort, andererseits würden hauptsächlich Großkonzerne unterstützt. Er kritisiert, dass die bayerische Staatsregierung das Bundesgesetz ändern wolle und bereits jetzt der Eindruck erweckt würde, es gäbe schon neue Richtlinien.
Grimmer beklagt, dass das Errichten von Windrädern im Freistaat Bayern restriktiv behandelt würde. Seiner Kenntnis nach wolle die Staatsregierung in ihr Gesetz aufnehmen, dass der Abstand zur Wohnbebauung mindestens das Zehnfache der Anlagenhöhe beträgt. Im Fall der Unteraltertheimer Windräder wären dies fast zwei Kilometer. Bisher muss nur ein Kilometer Abstand gehalten werden. „Angeblich“, sagt Grimmer, dürften die Gemeinden in dem neuen Gesetz nach Rücksprache mit den betroffenen Bürgern jedoch den bisherigen Abstand beibehalten.
Weitere Pläne auf Eis
Was aus der zweiten von der Bürgergenossenschaft auf der Gemarkung Unteraltertheim ins Auge gefassten Windenergieanlage passiert, steht noch in den Sternen. Sie läge am Rand eines Gipsvorkommens. Darum, und weil der Abstand zum Funkfeuer des Frankfurter Flughafens nahe von Rottenbauer nur 14,8 statt 15 Kilometer beträgt, liegen die Pläne für das zweite Windrad der Genossenschaft vorerst auf Eis. „Wir geben nicht auf, ich schätze die Chancen für unsere zweite Windkraftanlage auf 50 zu 50 ein“, so der Vorsitzende.
Laut Grimmer hat die Genossenschaft derzeit circa 70 Mitglieder. „Wir sind gerade dabei, aktiv Werbung zu treiben.“ Interessierte könnten sich ab einer Summe von 1000 Euro beteiligen. Die Überschüsse würden als Dividende ausgeschüttet, jeder habe Stimmrecht.
Der Gemeinderat befürworte die vier Windräder „mit großer Mehrheit“, so Bürgermeister Adolf Hemrich-Manderbach auf Nachfrage. Seiner Kenntnis nach gab es einmal Beschwerden gegen die Windräder auf der Gemarkung Helmstadt, aber bislang keine Kritik an den geplanten Anlagen in Unteraltertheim.
Infos über die Genossenschaft gibt Alfred Grimmer, Tel. (09307) 222. Mehr über die anderen Windrädern im Internet unter www.greencity-energy.de