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WÜRZBURG: Fränkische Hilfe für Passauer Flutopfer

WÜRZBURG

Fränkische Hilfe für Passauer Flutopfer

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    So hoch stand Wasser im Salon: Georg Titze und Hans-Knut Thoma bei ihrer Passauer Friseur-Kollegin Susanne Rösner.
    So hoch stand Wasser im Salon: Georg Titze und Hans-Knut Thoma bei ihrer Passauer Friseur-Kollegin Susanne Rösner. Foto: Foto: Privat

    Ein Jahr nach der großen Donau-Flut besuchten der Würzburger Friseur Georg Titze und sein Bad Kissinger Kollege Thoma eine der geschädigten Kolleginnen in Passau. Unmittelbar nach der schreckliche Hochwasserkatastrophe hatte die private Friseurvereinigung Intercoiffure Bayern mit der Idee von Thoma innerhalb von zwei Wochen eine beispiellose Spendenaktion unter ihren Kollegen organisiert. Ihr Ziel war eine unbürokratische Soforthilfe für die Flutopfer ohne das Ausfüllen von endlosen Fragebögen und Formularen.

    Die stolze Summe von 10 500 Euro wurde kurzfristig an drei Passauer Kollegen und zwei Deggendorfer persönlich ausgehändigt, für jeden also 2100 Euro – nicht viel könnte man annehmen. Die Tatsache jedoch, dass das Geld schnell und ohne Formalitäten verfügbar war, machte diese Aktion so wertvoll.

    „Die Spende der Intercoiffure Bayern war für mich eine enorme Hilfe, weil ich mir damit das besorgen konnte, was im Moment wichtig und hilfreich war“, so Susanne Rösner, Friseurmeisterin aus Passau, in deren Salon das Hochwasser bis kurz unter der Decke stand. Leidenszeit, zehn Monaten mit Feuchtigkeit in den Wänden, ständig streikender Elektrizität, permanent geräuschvoll laufenden Trockengeräten und täglich neuen Überraschungen. Mit der Verlegung eines neuen Fußbodens, der Sanierung der Wände war das Bautechnische im Februar bewältigt. Die psychischen Wunden jedoch sind noch längst nicht verheilt. So auch die immer noch ausstehenden Formalitäten und notwendigen Nachweise über die Verwendung der staatlichen Zuschüsse.

    „Letztlich werde ich 40 Prozent des entstandenen Schadens selbstzahlen müssen“ mein Frau Rösner. Auf die Frage, wie das finanziert werden soll, antwortet sie: „Der dringend notwendige Neukauf des Firmenwagens muss noch zwei Jahre warten, ebenso kann ich mir die im Moment so dringend notwendige Mitarbeiterin noch nicht leisten, wenigstens so lange nicht, bis ich meine angespannte finanzielle Situation im Griff habe.“

    Die achtwöchige Schließung ihres Salons überbrückte sie etwa damit, dass Sie in Ihrer Privatwohnung kurzerhand das Bad umfunktionierte und hier ihre treuen Stammkunden bediente und sie notfalls auch mit dem Wagen abholte.

    Bei dem Besuch erlebten Georg Titze und Hans-Knut Thoma bei der betroffenen Passauer Friseurmeisterin noch einmal die emotionalen Eindrücke der vergangenen zehn Monate. Sie endeten mit dem Fazit, dass diese Hilfe das richtige Signal setzte, um in einer zeit voller Mutlosigkeit und Zweifel zum Weitermachen zu ermutigen.

    „Es tut gut, wenn einem in einer so schlimmen Zeit unerwartet Hilfe von unbekannten Menschen und Kollegen widerfährt, die selbstlos nur helfen wollen“, sagte die dankbare Nutznießerin.

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