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Würzburg: Mozartfest eröffnet: Neue Handschrift der neuen Intendantin

Würzburg

Mozartfest eröffnet: Neue Handschrift der neuen Intendantin

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    Vor ihrem ersten Mozartfest: Intendantin Evelyn Meining lädt zu Experimenten ein.THERESA MÜLLER
    Vor ihrem ersten Mozartfest: Intendantin Evelyn Meining lädt zu Experimenten ein.THERESA MÜLLER Foto: Foto:

     Das Mozartfest 2014 ist eröffnet - und schon zum Auftakt am Freitagabend ließ die neue Intendantin Evelyn Meining erkennen, was sie mit dem ältesten deutschen Musikfestival vorhat: Es entstauben, erfrischen und hineintragen in die Gesellschaft. Star des Abends war aber ein anderer: Jörg Widmann, virtuos an der Klarinette und avantgardistisch in seinen Kompositionen. Die Intendantin bezeichnete ihn in ihrer Ansprache als einen "Mozart unserer Tage".

    Widmann bezauberte das Publikum im zweiten Teil des Eröffnungskonzertes mit einem Mozart-Konzert für Klarinette und Orchester. Zuvor dirigierte er seine selbst komponierten "Ikarischen Klänge" für zehn Streicher. Ungewöhnliche Klänge waren das im Kaisersaal, die auf Zu- und Abwendung gleichermaßen stießen und zumindest für reichlich Diskussionsstoff unter den Gästen sorgten. Professionell auf hohem Niveau präsentierte sich das Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks - zum Auftakt mit der bekannten Mozart-Sinfonie Nr. 40.

    Nicht nur für Intendantin Evelyn Meining war es ihre erste Mozartfest-Eröffnung, auch für Würzburgs neuen Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der rund 500 Gäste - darunter zahlreiche Prominenz aus dem öffentlichen Leben - zum Konzert und zum anschließenden Stadtempfang im Gartensaal der Residenz begrüßte. Er bezeichnete Mozart als ein "Klang gewordenes Weltkulturerbe". Seine Musik sei weltoffen und passe damit zum Selbstverständnis der Stadt.

    Als Ehrengast war zur Eröffnung der oberste Hausherr der Residenz gekommen, Bayerns Finanzminister Markus Söder, in dessen Ressort die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung angesiedelt. ist. Er trat auch im festlichen Rahmen des Kaisersaals recht locker auf und kokettierte einmal mehr über sich selbst. Er habe sich über die Wahl von Kämmerer Christian Schuchardt zum OB sehr gefreut, meinte er. Denn: "Wenn ein kommunaler Finanzminister die Chance hat, noch aufzusteigen - dann gibt das Hoffnung auch für andere." So war zum Auftakt des Mozartfestes einer zu Gast, der noch Ministerpräsident werden will, während Ende Juni zum Staatsempfang traditionell der amtierende Ministerpräsident Horst Seehofer erwartet wird.

    Söder, neuerdings auch Heimatminister, gab vor den Festgästen den Streiter für fränkische Interessen. Über die Vergabe von Zuschüssen durch den Freistaat sagte er: "Je nördlicher, desto schwerer wird's." In jedem Fall stehe es dem Freistaat gut an, das Würzburger Mozartfest zu unterstützen.

    Dagegen mahnte er zur Besonnenheit, was die geplante millionenschwere Modernisierung und Umgestaltung der Festung Marienberg angeht. Zu dem von Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann geäußerten Vorschlag eines gläsernen Aufzugs meinte Söder salopp: "Etwas Zurückhaltung, lieber Landrat..."  Der Angesprochene verteidigte nach dem Konzert im Gespräch mit der Main-Post seinen Vorstoß. Es sei wichtig, nicht nur über die dringend notwendige Neugestaltung im Inneren zu reden. Zentral für künftige Besucher sei die Erreichbarkeit. Und hier gelte es ebenfalls für Verbesserung zu sorgen. Da dürfe es keine Denkverbote geben.

    Auf viel Sympathie beim Publikum stieß die neue Intendantin des Mozartfestes, Evelyn Meining. Mozart steht aus ihrer Sicht wie kein andere für Musik als ein Kosmos. Ihn aus der heutigen Zeit immer wieder neu zu entdecken, das hat sich die frühere Chefin des renommierten Rheingau-Festivals vorgenommen. Und zwar im dreifachen Sinn: "Für Mozart. Mit Mozart. Durch Mozart."

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