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WÜRZBURG: Flüchtlinge des Würzburger Protestcamps senden Forderungen an Bundesbehörde

WÜRZBURG

Flüchtlinge des Würzburger Protestcamps senden Forderungen an Bundesbehörde

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    Schickten ihre Forderung an das Bundesamt nach Nürnberg: protestierende Flüchtlinge in der Würzburger City.
    Schickten ihre Forderung an das Bundesamt nach Nürnberg: protestierende Flüchtlinge in der Würzburger City. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Sie wollen bis zum 30. Juni in ihrem orange-roten Zelt am Kürschnerhof in der Würzburger Fußgängerzone ausharren, die sechs Asylbewerber aus dem Iran und aus Afghanistan. Sie protestieren mit ihrer Aktion gegen die deutsche Asylpolitik. Bei einer Pressekonferenz stellten sie einen offenen Brief vor mit Forderungen, der an das Bundesamt für „Migration und Flucht“ adressiert ist.

    Das 21 Quadratmeter große Zelt dient den Flüchtlingen, die in Gemünden und Würzburg untergebracht sind, als Lebensraum. Alles ist besser als im Heim zu sitzen und auf den Fernseher zu starren, hatte der Iraner Reza Almassi Moghaddam in einem Gespräch mit dieser Redaktion gesagt. Seine Mitstreiter empfinden ähnlich. Sie wehren sich gegen die lange Dauer der Asylverfahren, die dauernde Angst vor einer Abschiebung.

    „Wir bitten darum, das gleiche Recht zu erfahren, wie andere Menschen auch,“ sagt Farid Mirzaiee aus Afghanistan. Er meint das Recht auf ein Leben in Sicherheit. „Wir haben keine Geduld mehr, darum sind wir hier in der Fußgängerzone.“

    Die Forderungen aus dem offenen Brief: Anerkennung der streikenden Flüchtlinge; Abschaffung der Residenzpflicht; Abschaffung der unmenschlichen Asyllager; keine weitere Abschiebung von Geflüchteten; Abschaffung der „Dublin-Gesetze“, der Verordnung, die regelt, welcher Mitgliedsstaat für einen im Geltungsbereich gestellten Asylantrag zuständig ist.

    Am 20. Juni wollen die Flüchtlinge eine Demonstration in der Würzburger City organisieren und so auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Während der Pressekonferenz bleiben immer wieder Passanten stehen und unterhalten sich über die Flüchtlingsproblematik. Manche sachlich, manche pöbelnd. Die Flüchtlinge im Zelt sind das gewohnt: „Immer wieder mal schimpfen Deutsche über unseren Protest“, sagt Moghaddam.

    Schon vor zwei Jahren gab es ausgehend von Würzburg drastische Proteste mit Hungerstreiks, einige Flüchtlinge nähten sich die Münder zu. Damals führte ein Protestmarsch nach Berlin und nach München. Solche Aktionen sind diesmal nicht geplant.

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