Senioren am Hirschlein in Oberdürrbach können sich noch daran erinnern, dass sie einige Jahre lang ab 1945 an der Luitpoldquelle Wasser geschöpft haben. „Wir benutzten dazu Fünflitereimer, denn die Zehnlitereimer waren für uns zu schwer“, blickt der inzwischen 81-jährige Rudolf Schauer zurück. Er und die Dürrbachtaler Natur- und Heimatfreunde mit ihrem Vorsitzenden Manfred Plinske freuten sich bei einem Ortstermin, dass die Bayerischen Staatsforsten die Quellfassung und das Umfeld von Grund auf erneuert haben.
„Die Luitpoldquelle war ziemlich marode gewesen“, erklärte der Vereinsvorsitzende, deshalb wandte man sich an die Staatsforsten, den Eigentümer der Flurlage Schenkentannenholz, mit der Bitte um Sanierung. „Es war uns ein Anliegen, diese nach dem Zweiten Weltkrieg für die Wasserversorgung so wichtige Quelle zu erhalten“, sagt Manfred Plinske. Er dankt dem Staatsbetrieb für die gelungene Sanierung.
„Weder Limo noch Cola“
Sein Onkel Rudolf Schauer erklärt, dass sich rund 25 Anwohner am Hirschlein an der Luitpoldquelle mit dem kostbaren Nass versorgten. „Wir haben das Wasser gern getrunken, es gab ja damals weder Limo noch Cola“, meinte er scherzhaft.
Der rüstige Senior erinnerte sich sogar daran, dass die Quelle 1947 wegen Trockenheit versiegte und man zum Wasserholen noch weiter laufen musste. 1948 wurde gegenüber der Dürrbachtalhalle ein Tiefbrunnen gebaut, der jedoch zunächst nur die Wasserversorgung in der Nähe sicherstellte. Es dauerte bis in die 1950-er Jahre hinein, bis die Anwohner am Hirschlein vom mühevollen Wassertragen befreit waren.
Karl-Georg Schönmüller von den Bayerischen Staatsforsten erläutert, dass die Erneuerung etwa 8000 Euro gekostet hat. Das Projekt umfasste die gründliche Sanierung der Brunnenfassung, die Säuberung und Freilegung der Zuleitungen, die Erneuerung der Wand des Brunnenhauses mit einem Volumen von etwa fünf Kubikmetern sowie die Neugestaltung des Wasserabflusses.
Durch die Schaffung einer Tränke haben nun Waldtiere die Möglichkeit, ihren Durst zu stillen. Vor kurzem beobachteten Jäger beispielsweise eine Fuchsfamilie beim Trinken. Gern legen aber auch Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern an der Quelle eine Rast ein und lassen ihr Tier trinken.
Fledermäuse in der Brunnenstube
Schönmüller lobt die gute Zusammenarbeit mit den Anwohnern sowie den Dürrbachtaler Natur- und Heimatfreunden. Besonders freut er sich, dass in der Brunnenstube sogar Fledermäuse Unterschlupf suchen.
Ein Unbekannter hat an der Luitpoldquelle vor geraumer Zeit einen einen Hinweis angebracht, der heute noch aktuell ist: „Holst du hier Wasser, dann merke dir, zum Panschen ist die Quelle nicht hier. Halte den Ort stets sauber und rein, der nach dir kommt, wird dankbar sein.“