Die Feste feiern wie sie fallen – das galt wahrlich am Wochenende für die Pfarreiengemeinschaft im Leinachtal. Neben dem 25-jährigen Gründungsjubiläum des Pfadfinderstammes Julius-Kardinal-Döpfner freute sich die Bevölkerung gemeinsam mit Prof. Dr. Albert Franz über dessen 40. Priesterjubiläum. Und nebenbei beging der Gründervater von Leinachs Pfadfindern, Pfarrer Albin Krämer, auch noch sein 30. Priesterjubiläum.
Kein Wunder, dass das Pfarrzentrum „Communio Sanctorum“ beinahe aus allen Nähten platzte beim Festgottesdienst mit der Band „VoiceS for Church“ und der anschließenden Begegnung. Mit dem örtlichen Pfadfinderstamm hat Albin Krämer lebendige Spuren hinterlassen. Von 1987 bis 2003 hatte Krämer in den beiden Pfarrgemeinden des Leinachtals gewirkt und es dabei verstanden, die Jugend zu begeistern.
Sich den Fragen des Leben zu stellen war Albert Franz aufgebrochen. Am 29. Juni 1974 erhielt er im Würzburger Dom die Priesterweihe. Seine anschließenden theologischen Stationen führten Franz unter anderem nach Eichstätt, Trier, Paderborn und sogar Rom und zuletzt nach Dresden. 1982 promovierte der Priester zum Doktor der Theologie und 1988 zum Professor für Philosophie. Trotzdem sei Albert Franz „immer einer von uns geblieben“, betonte Burkard Göbel als Vertreter der Pfarreiengemeinschaft. Obligatorisch und legendär sind Franz' Teilnahme an der jährlichen Wallfahrt von Leinachs Pfarrgemeinden nach Mariabuchen und seine tiefsinnigen und hintergründigen Predigten beim Wallfahrtshochamt. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand bot Bürgermeister Uwe Klüpfel Albert Franz das Leinachtal an, als steten Hafen der Ruhe.
Ihre Wurzeln haben sowohl Franz als auch Krämer bei den Pfadfindern, zu deren hohen Stellenwert sie in Leinach maßgeblich mit beitrugen. Deshalb war es für alle Jubilare auch selbstverständlich, die Anlässe gemeinsam in einem Festgottesdienst zu feiern. In seiner Predigt forderte Stammesvater Albin Krämer die Pfadfinder auf, „nicht die Asche der Tradition zu hüten, sondern das Feuer weiter zu geben“. Wie gut dies innerhalb des örtlichen Pfadfinderstammes gelingt, beweisen die aktuell rund vierzig Aktiven aller Altersgruppen.
„Eine Priesterweihe und ein Stammesjubiläum sind zwar nicht weltbewegend, für Leinach aber ein großes Ereignis“, stellte Stammeskuratin Helga Dörner fest. Und bevor der Priesterjubilar abschließend „allzeit gut Pfad“ wünschte, erneuerten die Pfadfinder, Aktive und Ehemalige, gemeinsam ihr Pfadfinderversprechen. Denn: einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder.