Was noch vor einigen Jahren undenkbar schien, auch in kleinen Gemeinden auf dem Land wollen sich immer mehr Menschen nach ihrem Ableben einäschern lassen und ihre letzte Ruhe in einem Urnengrab finden. Auf Wunsch der Einwohner hat nun der Markt Giebelstadt auch im Ortsteil Sulzdorf einen Urnenfriedhof eingerichtet.
Wie schon bei den Gedenkstätten in Essfeld und Giebelstadt wurde die Ausführung von den Sulzdorfer Bildhauer Joachim Ulsamer übernommen. Auf einem von Blumen umsäumten freien Platz am Eingang des Friedhofs entstand so seine steinerne „Blumenwiese“. Vier Muschelkalksteine, alle in Form von Blumen bearbeitet, stehen auf der Wiese, die später einmal bunt blühen soll. An allen vier Seiten der Stelen sind Steintafeln angebracht unter denen die Asche der Verstorbenen in verrottbaren Urnen beigesetzt wird. Dabei ist es auch möglich zwei Urnen übereinander zu beerdigen, die dann von kreisrunden Steinscheiben abgedeckt werden.
Die ökumenische Feier zur Einweihung und Segnung der Friedhofserweiterung wurde von den Pfarrern Georg Hartmann und Thomas Kohl vorgenommen und von der Musikkapelle Giebelstadt Sulzdorf würdig umrahmt. In einer kurzen Ansprache erinnerte der evangelische Geistliche Thomas Kohl daran, dass sich auch auf dem Land die Beerdigungskultur verändert hat. Viele Junge ziehen fort oder wollen kein großes Grab mehr pflegen. Dennoch wünschen sie sich einen Platz, an dem sie ihrer Toten gedenken können. Und das können sie nun an der Blumenwiese.