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WÜRZBURG: Straßenmusikfestival: Viel Zuspruch und Lob

WÜRZBURG

Straßenmusikfestival: Viel Zuspruch und Lob

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    Die Sonne ließ sich zwar erst am Sonntagnachmittag zum ersten Mal kurz blicken, aber die Temperaturen waren angenehm und es blieb trocken: Nach dem etwas verregneten Auftakt am Freitag erlebten Künstler und Besucher am Wochenende wieder ein tolles Straßenmusikfestival.

    Gut 80 000 Besucher, schätzt Stramu-Chefin Antje Molz, kamen an den drei Tagen in die Stadt, um Musik, Straßenkunst und Artistik zu erleben. „Am Samstag ging es früher los als letztes Jahr, und heute war die Stadt um halb eins voll, als wäre ein Schalter umgelegt worden“, so Molz am Sonntagnachmittag: „Das Konzept ist wieder voll aufgegangen.“

    • Live-Rückblick mit vielen Eindrücken: Unser Reporter direkt vom "Stramu"

    Auf dem Weg vom Rathaus durch die Fußgängerzone, am Sternplatz und am Dom vorbei, durch die Blasiusgasse zur Eichhornstraße und weiter zum Dominikanerplatz: Keinen Meter konnten die Besucher laufen, ohne Musik der verschiedensten Stilrichtungen zu hören. Am Oberen und Unteren Markt versammelten die Gaukler und Artisten ihr Publikum um sich. Auch die verschiedenen Standorte des Freiufers wurden gut bespielt, bis Sonntagnachmittag meldeten sich immer noch neue Musiker an. Und die Stadt war auch noch am späten Nachmittag so voll wir sonst nur am Mantelsonntag.

    „Es ist einfach ein tolles Festival, das vielen Künstlern die Möglichkeit gibt, sich zu präsentieren“, sagte Sandro Matejka aus Würzburg am Samstagnachmittag. Das Stramu haben er und seine Frau Lisa durch den Kauf von Getränken und durch Verzicht auf das Glaspfand unterstützt: „Das tut nicht weh und hilft der Veranstaltung.“ Aber auch bei den Künstlern sparten sie nicht an der Gage, die im Hut oder Gitarrenkoffer landete.

    Auch die Würzburger Susanne und Christian sind seit Jahren große Stramu-Fans. Dieses Jahr hatten sie sich etwas Besonderes vorgenommen: Auf Stramu-Plakaten wollten sie Autogramme von so vielen Künstlern wie möglich sammeln. „Alle schaffen wir nicht, das ist unmöglich“, sagte Christian am Sonntag. Jan Wittmer aus Karlsruhe, der spontan am Freiufer spielte, und natürlich „Voice-Of-Germany“-Sieger Andreas Kümmert aus Gemünden standen noch auf ihrer Liste.

    Kümmert, der mit seinem Gitarristen Tobias Heidhausen dreimal den Rathaus-Innenhof füllte, musste nach den Auftritten viele Autogramme schreiben und sich mit Fans fotografieren lassen. Er nahm es wie immer gelassen und hatte Zeit für alle. Auch für die Filmemacher Max Plettau und Bruno Fritzsche, die beim Stramu mit den Dreharbeiten zu ihrem Dokumentarfilm „A Global Joy“ begonnen haben. Es wird „ein 90 Minuten langer Film über Straßenmusik in ganz Europa. Übermorgen sind wir in Paris“, sagte Fritzsche. In Würzburg filmten sie mit Kümmert und dem Australier Tristan O'Meara, der mit seiner Reibeisenstimme, Gitarre, Mundharmonika und diversen Didgeridoos unterwegs ist.

    Sich selbst loben müssen die Organisatoren übrigens nicht, das übernehmen die Künstler für sie. Kritische Stimmen waren auch beim 11. Stramu sehr selten. Die meisten Musiker und Straßenkünstler antworten auf die Frage nach dem Festival so wie Jimmy Kelly von der Kelly Family, der als „Überraschungsmusiker“ auf dem Stramu auftauchte: „Ich komme immer sehr gerne hierher. Es ist ein Festival vollkommen ohne Kommerz und mit purer Kultur. Der einzige Kommerz ist, wenn du bei den Musikern eine CD kaufst. Hier wird wahnsinnig viel angeboten“, sagte Kelly, der die internationale Straßenmusik-Szene seit Jahrzehnten so gut wie kaum ein anderer kennt: „Es gibt vielleicht drei oder vier Festivals in Europa, die man mit dem Stramu vergleichen kann. Die Würzburger sollten froh und dankbar sein, solche Leute wie Antje Molz und ihr Team zu haben.“

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