Zu der kleinen Segnungsfeier an dem vor kurzem restaurierten, den Versbachern als Bildstock an der Schillerlinde bekannten Denkmal, hatte sich eine ansehnliche Anzahl interessierter Bürger in der Estenfelder Straße eingefunden.
Die Sprecherin der Gemeinschaft der Versbacher Vereine, Stadträtin Micaela Potrawa freute sich, auch Vorstände und Verantwortliche der Ortsvereine sowie politische Prominenz begrüßen zu können. Dabei galt ihr Dank vor allem Alt-Stadtrat Hans Schrenk, auf dessen Initiative hin der aus dem Jahre 1697 stammende Bildstock nach den Restaurierungen von 1958 durch die Steinmetzmeister Ignaz Haas und 1987 von Josef Hofmann erneut einer Sanierung unterzogen wurde.
Bei der von Schrenk veranlassten Ausschreibung kam wieder der einheimische Steinmetz- und Bildhauer-Betrieb Josef Hofmann zum Zuge. Nach der von Josef Hofmann er-stellten Dokumentation musste der Bildstock vom Moos- und Flechtenbefall gereingt und das oberflächengleiche Schließen der Lagerrisse und das Ergänzen der Fehlstellen mit einem gesteinsspezifischen Restaurierungsmörtel vorgenommen werden.
Leider waren die beiden Schrifttafeln mit wegweisenden Sprüchen sehr stark verwittert und mürbe geworden um deren Wiederherstellung als Kopie sich jedoch Mitarbeiter Erich Hemberger mächtig ins Zeug legte.
Mit Hinweisen auf die historischen Hintergründe des Bildstocks, der Ende des 17. Jahrhunderts das Ehepaar Hans und Barbara Scheller zu Ehren Gottes hat setzen lassen, informierte Hans Schrenk. Das Denkmal hatte bis zu Beginn der 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen rückwärtig gelegenen Standort an der Spitze eines in der Erntezeit als Dreschplatz benutzten Ackers und wurde erst nach dessen Ausweisung als Baugebiet vor die über hundertjährigen Schillerlinde verlegt.
Dazu hatte sich damals Richard Liebenstein, Herausgeber eines Bildbandes Versbacher Bildstöcke, an der rechten Schrifttafel mit folgenden Vers verewigt: „Bei Erbauung dieser Straße musst ich den alten Platz verlassen. Doch freundlich jetzt ist das Terrain. Denn hier an diesen schönen Ort will ich euch schützen, da wie dort“.
Die ökumenische Segnung des erneuerten Bildstocks wurde von den Pfarrer Otto Barth (St. Jakobus) und Pfarrer Reinhard Fischer (Hoffnungskirche) vorgenommen. Bei ihren Segensworten wurde vor allem das Laiendenkmal als Zeugnis tiefen christlichen Glaubens zur damaliger Zeit herausgestellt.