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VERSBACH: Ortszentrum braucht Aufwertung

VERSBACH

Ortszentrum braucht Aufwertung

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    Viele rote, aber auch einige grüne Fähnchen: Noch bis 30. November können die Bürger im Internet ihre Kritik, Anregungen und Ideen zum Stadtteil im Internet unter wikimap-versbach.de einbringen.
    Viele rote, aber auch einige grüne Fähnchen: Noch bis 30. November können die Bürger im Internet ihre Kritik, Anregungen und Ideen zum Stadtteil im Internet unter wikimap-versbach.de einbringen. Foto: FOTO: Stadt Würzburg

    Nach der Innenstadt und dem Heidingsfelder Ortskern ist jetzt Versbach dran: Mit einem „Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept“ (kurz: ISEK) sollen Mängel und Möglichkeiten für den Stadtteil mit seinen knapp 7500 Einwohnern herausgearbeitet und konkrete Projekte auf den Weg gebracht werden. Die Bürger sind mit im Boot: Auf einer „wikimap“ im Internet werden und bei einer als „Zukunftsmarkt“ bezeichneten Bürgerwerkstatt wurden ihre Ideen und Anregungen abgefragt.

    Gut 70 Versbacher waren dabei, als Oberbürgermeister Christian Schuchardt die Veranstaltung im voll besetzten Bürgerhaus den Hintergrund des ISEK erläuterte. „Die Bürgerbeteiligung ist mir wichtig, um die Stärken und Schwächen des Stadtteils zu erfahren. Wir wollen die Schwerpunkte identifizieren, die wir im Stadtrat abarbeiten können“, sagte Schuchardt: „Wenn die Entwicklung aus dem Stadtteil heraus kommt, dann hat das ein ganz anderes Gewicht.“

    Wie aus den bisher unter „wikimap-versbach.de“ im Online-Ortsplan gesetzten rund 100 Fähnchen hervorgeht, gehören Verkehr und Mobilität zu den drängendsten Fragen, die die Versbacher beschäftigen. Seit 35 Jahren wartet der Stadtteil auf die Anbindung an die Straßenbahn und wird von der vierspurigen und viel befahrenen Versbacher Straße für viele Bewohner gefühlt in zwei Teile getrennt.

    „Es wurde nicht nur gemotzt, es gab bei allen Themen konkrete Vorschläge“

    Olaf Kasper, Projektleiter

    Auf der Grundlage der wikimap-Einträge – die zweite ist für die Bürger noch bis zum 30. November freigeschaltet – hatten Projektleiter Olaf Kasper und seine Mitarbeiter vom Büro SSR aus Dortmund fünf Themenschwerpunkte erarbeitet, zu denen die Anwesenden im lockeren Gespräch eine knappe Stunde lang ihre Anregungen und Ideen einbringen konnten. Die Versbacher wünschen sich unter anderem eine Optimierung der Buslinien im Stadtteil und eine bessere Anbindung für Radfahrer an die Innenstadt. „Es gab sehr viele Hinweise, wie durch kleinere Maßnahmen Verbesserungen erreicht werden können“, stellte Kasper fest.

    Auch zu den Punkten Nahversorgung – in jedem Stadtteil außerhalb der Innenstadt ein wichtiges Thema – Wohnbau, Aufenthaltsqualität und Soziales sammelten die Moderatoren viele konstruktive Beiträge. „Es wurde nicht nur gemotzt, es gab bei allen Themen konkrete Anregungen und Vorschläge“, betonte Kasper. Als wichtigsten Punkt für die Zusammenführung der Generationen im Stadtteil wurde die Aufwertung und Wiederherstellung des Ortszentrums genannt.

    Angeregt wurde das ISEK nach Heidingsfelder Vorbild vom Versbacher Statrat Josef Hofmann (FWG): „Ich hatte das Gefühl, dass wir uns rückwärts entwickeln. In den Vereinen gehen die Mitgliederzahlen zurück“, so Hofmann: „Wir brauchen wieder einen Ortsmittelpunkt und eine bessere Identifikation mit dem Stadtteil.“ Judith Jörg (CSU) verfolgt dieselben Ziele. Der Stadtteil habe enormes Potenzial, das man abrufen könne, sagte die Neu-Stadrätin. „Die Bürger müssen es aber wollen und mittragen“, sind sich Jörg und Hofmann einig.

    Die Ergebnisse aus wikimap und Bürgerforum werden zusammengefasst und in einer weiteren Stadtteilwerkstatt Ende Februar vorgestellt. Bis zum kommenden Sommer soll das ISEK Versbach fertig sein und vom Stadtrat als Handlungsauftrag an die Verwaltung beschlossen werden. Die Umsetzung einzelner Maßnahmen „ist dann immer eine Frage der Finanzierung“, betonte Yvonne Beck aus dem städtischen Baureferat.

    Zunächst gilt es, kleinere Maßnahmen zu identifizieren, die die Stadt mit eigenen Mitteln umsetzen kann. Für größere Projekte werden staatliche Fördergelder benötigt. Dafür braucht man häufig einen langen Atem, wie das Beispiel Heidingsfeld zeigt: Mit dem Ortskern des „Städtle“ hat sich die Stadt laut Beck „seit 2010 jedes Jahr darum beworben, in das Städtebauförderprogramm aufgenommen zu werden. Erst dieses Jahr haben wir es endlich geschafft.“

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