Fast 800 Frauen und Männer aus Würzburg und Umgebung hatten ihr Foto auf die Internetseite www.wuerzburg-zeigt-gesicht.de hochgeladen, um damit gegen die Diskriminierung von HIV-Infizierten und Aidskranken zu protestieren. Die Porträts wurden als Fotomosaik auf eine 40 Quadratmeter große Stoffbahn aufgedruckt mit einer roten Schleife als Solidaritätssymbol. An diesem Montag zum Weltaidstag wurde das Banner am Grafeneckart aufgehängt. Michael Koch von der Würzburger Aidshilfe erinnerte daran, Dass 800 HIV-Infizierte alleine in Unterfranken leben und sich im Regierungsbezirk jährlich 30 Männer und Frauen neu infizieren. Weltweit seien es 36 Millionen Infizierte und zwei Millionen neu Infizierte pro Jahr. „Wir dürfen Aids nicht aus den Augen verlieren, diese Krankheit braucht weiter öffentliche Aufmerksamkeit“, so Koch. Der Schirmherr Oberbürgermeister Christian Schuchardt mahnte, bei 80 000 HIV-Infizierten in Deutschland sei Aids einwichtiges Thema, das ernstgenommen werden müsse. „Aufklärung und Info tut Not“, sagte der OB. Die Vorbehalte gegenüber Infizierten seien groß. Er forderte die Betroffen in die Gesellschaft mit einzubeziehen und sie nicht auszugrenzen. Wie in den vergangenen Jahren installierte das Aktionsbündnis wieder eine hundert Meter lange rote Aidsschleife auf dem Schlossberg unterhalb der Festung. Die Schleife wird am Abend angeleuchtet als sichtbarer Appell, mit HIV-positiven Menschen offen umzugehen.
